Falscher Schwerpunkt
WWF zu Plastiktütenverbot
Das Bundesumweltministeriums bereitet ein gesetzliches Verbot von Plastiktüten vor. Bernhard Bauske, Experte für Plastikmüll beim WWF Deutschland sagt zum geplanten Verbot:
„Weniger Einwegplastik zu produzieren und in Umlauf zu bringen ist grundsätzlich richtig. Allerdings machen Plastiktüten nur einen sehr geringen Anteil / nur 1 Prozent* am deutschen Plastikmüllaufkommen aus, insofern kommt dem geplanten Plastiktütenverbot hierzulande eher symbolische Bedeutung zu. Wenn stattdessen der Verbrauch von Papiertüten steigt oder die Verbraucher auf die kostenlosen Hemdchenbeutel von der Obsttheke ausweichen, ist aus ökologischer Sicht nichts gewonnen. Es muss darum gehen, Einwegbehältnisse unabhängig vom Material zu reduzieren und Anreize für die Verwendung von Mehrwegtaschen und Verpackungen zu schaffen. Deutschland produziert von allen EU-Staaten am meisten Verpackungsmüll pro Kopf. Das drängende Thema Einwegverpackungen wäre also als Ansatzpunkt wirkungsvoller. Politische Anreize sollten Mehrwegsysteme konsequent stärken und der Handel sollte sich fragen, wie man die Menschen belohnen kann, die ihre erworbenen Tragetaschen immer wieder mitbringen.“