Hundeelend am Welthundetag

WWF: Wilde Hundearten stark gefährdet

Äthiopischer Wolf © Anne Hanschke/WWF
Äthiopischer Wolf © Anne Hanschke/WWF

Am Donnerstag ist Welthundetag. Doch während es vielen Haushunden prächtig geht - allein in Deutschland gibt es mehr als 9 Millionen – ist der Bestand einiger Hundearten in freier Wildbahn verschwindend gering. Von den 37 Wildhundearten sind fünf laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) bedroht. Eine ist bereits ausgestorben. So streifen vom Äthiopischen Wolf nur noch rund 420 Tiere umher, vom Rotwolf in den nordamerikanischen Wäldern gibt es nur mehr rund 40 Exemplare, Tendenz sinkend. Auch um den Afrikanischen sowie den Asiatischen Wildhund und den Darwin-Fuchs in Chile steht es schlecht.

 

WWF-Artenschutzexpertin Anne Hanschke erläutert: „Einige Wildhundearten sind akut bedroht. Durch die Ausweitung menschlicher Aktivitäten schrumpfen ihre Lebensräume. Dadurch kommen die Wildhunde auch immer mehr in Kontakt mit Menschen, ihren Nutztieren und Haushunden – sie werden bejagt oder stecken sich mit häufig tödlich verlaufenden Krankheiten an.“ In einigen Regionen der Erde finden Wildhunde laut WWF zudem kaum noch Nahrung, da ihre Beutetiere durch Jagd und Wilderei teils massiv abgenommen haben.

 

„Wir müssen aufpassen, dass nicht noch mehr Arten das Schicksal des Falklandfuchses ereilt, der 1876 mit dem Abschuss des wohl letzten Tieres ausgestorben ist“, warnt Hanschke. Er wurde als vermeintlicher Schafsräuber verfolgt.

Auch hierzulande hat es der Wolf nicht leicht. Früher in Deutschland komplett ausgerottet, kehrt der Europäische Grauwolf nun zurück. Derzeit leben zwischen 70 und 100 Rudel in Deutschland. Doch die Rückkehrer stoßen auch auf Widerstand in Politik und Gesellschaft. Ein Konfliktfeld sind insbesondere Übergriffe auf Nutztiere. Der WWF fordert hier eine verbesserte Unterstützung von Weidetierhaltern durch Beratung und unbürokratischen Zahlungen für Präventionsmaßnahmen wie Zäune und Herdenschutzhunde sowie eine Kompensation im Schadensfall. Deutlich spricht sich der WWF gegen eine von einigen geforderte Regulierung des Wolfsbestandes aus. “Ein „Pro-forma-Abschuss“ von Wölfen ist mit dem geltenden Europäischen Artenschutzrecht nicht vereinbar“, sagt Anne Hanschke.

 

„So viel Engagement wie wir dem Haushund entgegenbringen, sollten wir auch für seine wildlebenden Verwandten übrighaben“, so Hanschke weiter. Der WWF schützt mit seinen weltweiten Projekten auch bedrohten Hundearten. In einigen dieser Projekte kommen auch die Haushunde als starke Partner zum Einsatz. Speziell ausgebildete Spürhunde werden beispielsweise im Wolfsmonitoring hinzugezogen, um Spuren und Wolfslosungen zu finden. Andere Spürhunde erschnüffeln beim Zoll illegal geschmuggelte Tiere und Pflanzen. An deutschen Flughäfen werden die pelzigen Sonderbeamten hierfür auf Initiative des WWF seit 2007 eingesetzt.

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WWF Presse-Team