Malaysia verliert sein letztes Sumatra-Nashorn

WWF: Letzte Hoffnung Indonesien / Internationales Rettungsprogramm gestartet.

(c) BORA / WWF
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Das letzte Sumatra-Nashorn in Malaysia ist tot. Das Weibchen mit dem Namen „Iman“ ist am 23. November auf  Borneo eines natürlichen Todes gestorben. Damit ist die Art in Malaysia ausgestorben. Letzte Hoffnung ist jetzt Indonesien. Derzeit  streifen nach WWF-Schätzungen nicht einmal mehr 80 Tiere, verteilt auf neun isolierte Populationen, durch die Regenwälder.

 

"Wenn wir diese Tierart verlieren, verlieren wir eine ganze Säugetiergattung. Die nächsten Verwandten des Sumatra-Nashorns waren nämlich die eiszeitlichen Wollnashörner. Die Uhr tickt für die kleinste Nashornart der Welt. Ohne menschliche Hilfe ist der Artentod in einigen Jahren vorprogrammiert", warnt Dr. Arnulf Köhncke, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland.


Letzte Hoffnung ist die Sumatra-Nashorn Allianz. Das Rettungsprogramm ist ein Zusammenschluss der indonesischen Regierung mit dem WWF, der Weltnaturschutzuntion IUCN, National Geographic, der International Rhino Foundation und Global Wildlife Conservation. Die Allianz verfolgt das Ziel, die letzten wild lebenden Tiere zu schützen und zugleich die Fortpflanzung in Gefangenschaft in mehreren Zuchtstationen zu intensivieren. Denn mit Patrouillen und dem verbesserten Management einiger Nationalparks lässt sich das Problem nicht mehr alleine lösen. Die Allianz will deshalb zwei neue Zuchtstationen in Indonesien aufbauen sowie die bestehende Einrichtung im Way-Kambas-Nationalpark im Süden Sumatras vergrößern. Ziel ist es, möglichst viele, isoliert lebende und fortpflanzungsfähige Tiere aufzuspüren und sie in diese Schutzzentren umzusiedeln.


"Die Fortpflanzung der Nashörner ist kompliziert. Ihre Fortpflanzungsrate ist sehr niedrig und viele der noch lebenden Tiere sind aufgrund ihrer langjährigen Isolation wahrscheinlich unfruchtbar" erklärt Köhncke. Deshalb ist es notwendig, bei den Zuchtprogrammen die modernsten veterinärmedizinischen Erkenntnisse zu berücksichtigen und Reproduktionsexperten aus aller Welt einzubeziehen. Angesichts der prekären Lage gilt es, das Schrumpfen der Bestandszahlen zu stoppen und den Trend möglichst schnell umzukehren, damit man in Zukunft gesunde Bestände in die Wildnis entlassen kann.

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WWF Presse-Team