Lebenswerk saubere Ostsee
Ostsee-Experte des WWF erhält Auszeichnung
Der Leiter des WWF-Ostseebüros, Jochen Lamp, erhält eine Auszeichnung für seinen Einsatz zum Schutz der Ostsee von der finnischen Stiftung Östersjofonden. Jochen Lamp habe sich auf nationaler und internationaler Ebene für den langfristigen Erhalt einer gesunden Ostsee und ihrer Ökosysteme eingesetzt und sei als Experte für Meeresraumplanung international anerkannt. Der Preis an WWF-Experten Lamp ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 10. Mai im finnischen Mariehamn statt. Seit 1991 setzt sich Jochen Lamp im Dienste des WWF für den Schutz der Ostsee ein.
„Zu unseren größten internationalen Erfolgen gehört, dass die Ostsee von der IMO als besonders empfindliches Seegebiet anerkannt wurde. Auf dieser Grundlage, konnten wir Umweltverbesserungen im Schiffverkehr erreichen. Und obwohl es in vielen Feldern Fortschritte gibt, bleiben einige Probleme Dauerbrenner, etwa die Überdüngung der Ostsee durch die Landwirtschaft“, bilanziert Jochen Lamp.
Anfangs ging es darum, den neu geschaffenen Nationalpark Jasmund zu unterstützen und Umweltbelastungen wie militärische Nutzung zu unterbinden. „Als Naturschützer braucht man einen langen Atem und ein dickes Fell. Seit 1992 arbeiten wir daran, den Nothafen Darßer Ort wieder zu einer echten Kernzone des Nationalparks zu machen und erst jetzt ist die Realisierung des Ersatzhafens in Prerow für 2021 finanziell, politisch und planerisch abgesichert. Die Bauweise entspricht etwa der, die der WWF 1997 vorgeschlagen hatte und die zu dieser Zeit vehement verworfen wurde“, so Lamp.
Schneller ließ sich die Idee umsetzen, aus dem Grenzbeobachtungsposten am Königsstuhl ein modernes Besucherzentrum für den Nationalpark Jasmund zu machen. 2004 konnte das Nationalparkzentrum Königsstuhl eröffnet werden – bis heute mit über drei Millionen Gästen. Die Auseinandersetzungen um Großprojekte wie die Gaspipeline Nordstream , die einst geplante Meyerwerft auf Rügen, sowie das Steinkohlekraftwerk bei Lubmin sind weitere Aspekte der Arbeit von Lamp und dem Team des WWF-Ostseebüros in Stralsund. Im Fall der ersten Nord Stream Pipeline konnte Lamp mit Mitstreitern wie dem BUND erreichen, dass sich Nord Stream über die Auflagen der Genehmigungbehörde hinaus verpflichtete, Baggergut an Land zu verbauen statt in der Ostsee zu verklappen und zusätzlich zwei Stiftungen auszustatten, die 35 Jahre lang Ostseenaturschutz fördern. Der Deutschen Ostseestiftung steht Jochen Lamp auch als Vorstandsvorsitzender vor – sie hat seit 2011 mit ca. 3 Millionen Euro Eigenanteil Naturschutzvorhaben für rund 24 Millionen Euro ausgelöst.