Wer spart, der hat

Rund 40 Verbände fordern Bundesrat auf, Steuerförderung für energetische Gebäudesanierungen rasch einzuführen

Gebäude-Thermografie © Thinkstock
Gebäude-Thermografie © Thinkstock

Mehr als 40 Verbände und Organisationen fordern anlässlich der Wirtschaftsministerkonferenz die Bundesländer in einem offenen Brief dazu auf, über den Bundesrat die steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierung auf den Weg zu bringen. Das Vorhaben stockt seit seinen Anfängen 2011, obwohl der Gebäudesektor dringend seinen Teil zu den nationalen Klimaschutzzielen beitragen muss. Mit Bayern und Nordrhein-Westfalen haben jüngst bereits zwei Bundesländer die verantwortlichen Bundesminister zum Handeln aufgerufen.

 

„Wir werden nur dann Erfolg im Klimaschutz haben, wenn wir endlich auch die Einsparpotenziale vor allem im Gebäudesektor und der Industrie nutzen, die sich uns auf dem Silbertablett präsentieren“, sagt Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland. „Die Energiewende braucht deutlich mehr Effizienz. Und der Gebäudebestand bietet eine große Angriffsfläche. Damit sie auch genutzt wird, sind Anreize nötig. Es ist daher umso unverständlicher, dass seit Jahren Stillstand herrscht, obwohl das passende Instrument auf dem Tisch liegt.“

 

Bislang werden viel zu wenige Bestandsgebäude energetisch saniert. Um den im Klimaschutzplan 2050 als Ziel genannten treibhausgasneutralen Gebäudebestand zu erreichen, muss die Sanierungsrate drastisch ansteigen. Das senkt den Energieverbrauch und hilft, ganz Deutschland auf saubere Energien aus Erneuerbaren um- und treibhausgasneutral aufzustellen. Momentan sind Gebäude noch für fast ein Drittel der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich – und das nur durch Wärme, Kühlung, Lüftung, Warmwasser und Beleuchtung. Hinzu kommen dann noch die indirekten Emissionen aus den Industrieprozessen zur Herstellung der Baumaterialien und -stoffe.

 

„Wenn nun auch noch das Klimakabinett verpasst, die energetische Gebäudesanierung in die Umsetzung zu bringen, liegen unsere Hoffnungen auf dem Bundesrat. Die positiven Signale aus mehreren Bundesländern zeigen, dass über den Rat Bewegung in das Thema kommen kann. Es ist höchste Zeit, dieses wirksame Instrument zur Effizienzsteigerung im Bundeshaushalt zu verankern. Nach unserem bisherigen Kenntnisstand aber wird es im Haushalt 2020 bislang wieder nicht berücksichtigt“, kritisiert Schäfer.

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WWF Presse-Team