Wandel auf dem Acker braucht Unterstützung
WWF zum Abschluss des Deutschen Bauerntags 2019
Heute endet in Leipzig der Deutsche Bauerntag. Besserer Klima- und Umweltschutz auf dem Acker war zentrales Thema des Treffens. Dazu Dr. Diana Pretzell, Leiterin Biodiversitätspolitik WWF Deutschland:
„So erfreulich es ist, dass der Deutsche Bauernverband mit seiner „Erklärung zur Artenvielfalt“ die Scheu vor dem Thema Biodiversität endlich abgelegt hat: Blühstreifen allein sind zu wenig, um den Schwund von Pflanzen und Tieren aufzuhalten. Die vom Deutschen Bauernverband angesprochene Ausgestaltung der Eco-Schemes im Rahmen der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik der EU muss konkret an die messbare Erreichung von Umweltzielen gekoppelt sein, damit auch nebenan auf dem Acker nicht weiter Business as usual praktiziert wird. Betriebe, deren Praxis nachweislich Wasser, Boden und Klima schützt sowie die Artenvielfalt fördert, müssen dafür endlich gerecht entlohnt werden. Mindestens 30 Prozent des Budgets der ersten Säule sollten ausschließlich für die Finanzierung echter Biodiversitätsleistungen reserviert sein. Der Wandel auf dem Acker braucht diese Unterstützung.
Bei wichtigen Punkten bleibt der Deutsche Bauernverband vage: Wir brauchen bei der Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln sowie beim Humusaufbau konkrete messbare Fortschritte auf Deutschlands Äckern. Dabei ist ein Silberstreif am Horizont die Ankündigung der Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner, in der kommenden Ackerbaustrategie ihres Hauses dem Thema Humusaufbau besonderes Augenmerk zu widmen. Durch breitere Fruchtfolgen und gezieltes Humus-Management kann zum Beispiel der Humusanteil im Boden deutlich erhöht werden. Humus speichert Kohlenstoff. Bis zu 15 Millionen Tonnen CO2 könnten jedes Jahr im Boden gebunden werden. Das ist praktizierter Klima- und Umweltschutz auf dem Acker.“