Klimaretter im Alsterwasser
Am 26. Juli ist Weltmangroventag / WWF informiert mit Installation an der Alster
Am 26. Juli feiert die Welt faszinierende Klimaschützer, deren Name hierzulande noch recht unbekannt ist. Die Rede ist von Mangroven – Wäldern zwischen Meer und Land, die an tropischen und subtropischen Küsten und Flussmündungen vorkommen. Trotz der räumlichen Entfernung haben sie großen Einfluss auf unser Leben – und unsere alltäglichen Entscheidungen auf das Fortbestehen dieser Lebensräume. Zum Weltmangroventag können Hamburger einen näheren Blick auf die Stelzenwälder werden, denn der WWF bringt eine Mangroveninstallation direkt in die Außenalster.
„Mangrovenwälder zählen zu den produktivsten, artenreichsten und anpassungsfähigsten Ökosystemen der Erde. Pro Hektar speichern sie drei bis fünf Mal mehr CO2 als Tropenwälder an Land und tragen so zur Minderung des Klimawandels bei“, erläutert Julika Tribukait, Expertin für Mangrovenschutz des WWF Deutschland. Sie sind nicht nur Lebensraum und Kinderstube für zahlreiche Wasserlebewesen, sondern auch für viele an Land lebende Säugetiere, Reptilien und Vögel. Zudem befestigen Mangroven die Küsten und mindern die Auswirkungen von Flutwellen und Überschwemmungen. Für mehr als 120 Millionen Menschen, vor allem in Entwicklungsländern, bieten sie eine Ernährungs- und Einkommensgrundlage durch die natürlichen Ressourcen, die sie bereitstellen.
Doch Mangroven sind stark bedroht: Seit 1980 sind mehr als 35 Prozent der globalen Mangrovenbestände verloren gegangen. Zu den Hauptgründen dafür zählt neben Tourismus, Landwirtschaft und Holzgewinnung vor allem die Abholzung von Mangrovengebieten für Aquakulturflächen. Garnelen aus solchen Aquakulturen landen auch in Deutschland auf den Tellern der Verbraucher. „Wer Garnelen und andere Aquakulturprodukte gelegentlich als Delikatesse genießen möchte, sollte beim Kauf und Verzehr auf das Bio- oder ASC-Siegel achten, mit dem verantwortungsvolle Aquakulturbetriebe zertifiziert werden. Bei den Bio-Siegeln empfiehlt sich insbesondere Naturland“, rät WWF-Expertin Julika Tribukait,
Wer sich eine Mangrove einmal in unseren Gefilden ansehen möchte, kann die Gelegenheit am 26. Juli ab 12 Uhr an der Alster nutzen. Anlässlich des Weltmangroventags lässt der WWF an der Alsterperle eine Mangroveninstallationen zu Wasser. Am Alsterufer stehen WWF-Experten für Fragen zur Verfügung, eine lebensgroße Mangrove lädt derweil zum Entdecken und Ausruhen ein.