Elfenbeinkönigin gestürzt

Tansanisches Gericht verurteilt als „Ivory Queen“ bekannte Elfenbeinschmugglerin zu 15 Jahren Haft

Konfisziertes Elfenbein © Mike Goldwater / WWF
Konfisziertes Elfenbein © Mike Goldwater / WWF

Berlin: Die als „Elfenbeinkönigin“ bekannte chinesische Staatsbürgerin Yang Fenglan ist in der tansanischen Hauptstadt Daressalam zu 15 Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet rund fünf Millionen Euro verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Fenglan für den Schmuggel von über 860 Elefantenstoßzähnen zwischen 2000 und 2014 verantwortlich ist. Zusätzlich wurde sie der Führung einer kriminellen Vereinigung für schuldig befunden. Der WWF begrüßte die Entscheidung: „Das Urteil setzt ein klares Zeichen: Der illegale Artenhandel ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen. Statt der Strippenzieher trifft es meistens nur die kleinen Fische. Das ist diesmal anders. Wir hoffen auf eine abschreckende Wirkung“, sagt Katharina Trump, Referentin für illegalen Artenhandel beim WWF Deutschland.

 

Yang Fenglan war im Oktober 2015 in Daressalam festgenommen worden, wo sie mit Unterbrechungen seit den 70er Jahren lebte. Zuletzt war sie Vizepräsidentin des chinesisch-afrikanischen Wirtschaftsrats in Tansania. Die Wilderei für Elfenbein gilt als die Hauptursache für den Rückgang der Elefantenpopulationen in Afrika. Allein in den letzten zehn Jahren verlor der Kontinent etwa 110.000 Dickhäuter. In Tansania sank ihre Zahl zwischen 2007 und 2016 um etwa 55 Prozent auf etwa 50.000 Tiere. Für ganz Afrika rechnet man mit noch etwa 415.000 Elefanten. Hauptabnehmer für das Elfenbein sind asiatische Länder wie China, Vietnam oder Thailand, wo es zu Schmuck und Schnitzereien verarbeitet wird.

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