Feld- und Wiesenvögel im Sturzflug

WWF zum Vogelschutzbericht: „Unhaltbarer Zustand für Deutschlands Biodiversität“

Seeadler Hintergrund Paten

Deutschland hat den verpflichtenden nationalen Vogelschutzbericht an die EU-Kommission übermittelt. Dazu meint Christoph Heinrich, Leiter Naturschutz beim WWF Deutschland:

 

„Die an die EU-Kommission übermittelten Eckdaten zum Vogelschutz belegen: Wir stehen im Vergleich der EU-Länder schlecht da, das ist ein unhaltbarer Zustand für Deutschlands Biodiversität. Düster bleibt der Blick auf die Vögel der Agrarlandschaften. Wenn wir unsere nationalen Anstrengungen im Vogel- und Artenschutz hier nicht deutlich intensivieren, wird unsere Natur bald verstummen. Wo Artenschutzmaßnahmen greifen, profitieren die Bestände. Das zeigen die Beispiele von Seeadler, Uhu und Schwarzstorch.

 

Sorge macht insbesondere die Situation von Vögeln, die ihre Heimat in landwirtschaftlich geprägten Flächen haben. Der intensivierte Anbau mit Hilfe von Pflanzenschutzmitteln und synthetischem Dünger hat die Flächen in Deutschland verändert und artenreiche Wiesen und Weiden sowie Äcker mit vielfältigen Fruchtfolgen sukzessive verdrängt. Mit der mangelnden Vielfalt auf dem Acker, verschwinden auch immer mehr Wiesenvögel, Schmetterlinge und Ackerwildkräuter. Die Bundesregierung muss die Weichen stellen für eine zukunftsgerichtete und damit ökologische nationale und europäische Landwirtschaftspolitik. Sonst droht der Artenkollaps auf Deutschlands Feldern und Wiesen.

 

Donnerstag stellt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die nationale Ackerbaustrategie vor. Sie muss konkrete Ziele und Maßnahmen formulieren und Landwirten auf dem Weg in einen nachhaltigeren Ackerbau wirtschaftliche Perspektiven bieten. Denn Deutschlands Landwirtinnen und Landwirte wollen stärker zum Schutz der biologischen Vielfalt, des Wassers und des Klimas beitragen, sie brauchen dabei aber Unterstützung.“

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WWF Presse-Team