Bilanz der Blöße

WWF zur Klimabilanz 2018: Leichter Rückgang der CO2-Emissionen reicht hinten und vorne nicht

Für umfassenden Klimaschutz braucht es mehr Erneuerbare © Claire Doole WWF Canon
Für umfassenden Klimaschutz braucht es mehr Erneuerbare © Claire Doole WWF Canon

2018 sind die CO2-Emissionen in Deutschland erstmals seit 2009 merkbar zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Emissionen um 4,2 Prozent gesunken, teilten das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt am Dienstag in Berlin mit. Dazu sagt Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland:

 

„Die Klimabilanz 2018 macht deutlich, wie weit die Bundesregierung davon entfernt ist, ihre eigenen Klimaziele zu erreichen: Bis 2020 soll der Treibhausgasausstoß um 40 Prozent gegenüber 1990 sinken, bis 2018 sind nur 30,6 Prozent erreicht – eine verheerende Bilanz fehlender Klimapolitik der Bundesregierung. Den leichten Rückgang des Treibhausgas-Ausstoßes im letzten Jahr verdanken wir leider nicht zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen, sondern vielmehr einem milden Winter und zeitweise teurerem Öl. Politische Steuerung? Fehlanzeige! Statt etwa den Erneuerbaren-Ausbau zu beschleunigen, ist der Produktionszuwachs 2018 um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken.

 

Die Bundesregierung muss aus dieser Bilanz der Blöße die Konsequenzen ziehen: Wir brauchen vom neu eingerichteten Klimakabinett dringend ein Maßnahmenpaket, um die verlorene Zeit beim Klimaschutz aufzuholen, und ein wirksames Klimaschutzgesetz, das uns langfristig auf die richtige Bahn lenkt. So muss das Klimakabinett sicherstellen, dass wir den verheerenden Rückstand beim Klimaschutz aufholen.

 

Dafür müssen alle Sektoren – und die dafür zuständigen Ministerien – jetzt liefern. Doch fast keines der Ministerien hat zum Stichtag 31.3., wie vom BMU gefordert, einen Lösungskatalog vorgelegt. Die Arbeitsverweigerung geht weiter – die Bundesregierung muss im Klimakabinett einen Kurswechsel hin zu wirksamen Maßnahmen gegen die Erderhitzung herbeiführen. Das ist sie den Schülerinnen und Schülern schuldig, die sich für eine gute Zukunft einsetzen.“

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