Nashorn in der Grube

Eines der letzten seiner Art: WWF freut sich über Rettungsaktion von Sumatra-Nashorn

Sumatra-Nashorn in der Grube © Ridho Hafizh Zainur Ridha / WWF Indonesien
Sumatra-Nashorn in der Grube © Ridho Hafizh Zainur Ridha / WWF Indonesien

Naturschützern und indonesischen Behörden ist es gelungen, eines der seltensten Tiere der Welt, ein Sumatra-Nashorn auf der Insel Borneo zu fangen. Die Nashorn-Art ist mit weniger als 80 Exemplaren eines der am stärksten gefährdeten Säugetiere der Welt. Die Rettungsaktion hat das Ziel, die extrem bedrohten Tiere in Zuchtstationen wieder zu vermehren.

 

Der WWF, der die Aktion koordiniert hat, freut sich über die erste gelungene Rettungsaktion eines ambitionierten Programms und ist "vorsichtig optimistisch", dass dies ein guter Auftakt für ein erfolgreiches Erhaltungsprogramm ist: "Der Plan ist ehrgeizig, riskant und kostspielig, aber er ist die letzte Chance, das Überleben der Art zu sichern", sagt Michael Zika vom WWF Deutschland. Nicht einmal 80 Tiere, verteilt auf neun isolierte Populationen streifen noch durch die indonesischen Regenwälder. Mit Patrouillen und dem verbesserten Management einiger Nationalparks lasse sich das Aussterben der Art nicht mehr aufhalten.

 

Deshalb arbeitet der der WWF im Schulterschluss mit anderen Naturschutzorganisationen und der indonesischen Regierung in dem Sumatran Rhino Rescue Programme an dem Ziel, dieses Rettungsprogramm zum Erfolg zu führen. Der aktuelle Fang des Sumatra-Nashorns ist dazu ein erster Schritt. "Auch wenn jeder Fang und jede Überstellung ein Gesundheitsrisiko bedeutet, in dieser Situation ist Nichtstun keine Alternative", so Michael Zika.

 

Das Team ist erleichtert, denn das Nashorn Weibchen lebte isoliert in einem von Kahlschlag bedrohten Gebiet im Osten der Insel, das zudem häufig von Wilderern heimgesucht wird. Mehr als fünf Monate war ein Team aus Rangern, Biologen und Tierärzten auf der Spur des Dickhäuters. Am Wochenende war es endlich soweit: Das Tier tappte in eine der mit Laub und Zweigen gepolsterten Fallgruben. Es wurde betäubt, in eine Transportbox verlegt und per Lkw in die neue Heimat in ein geschütztes Waldgebiet in der Provinz Ostkalimantan verfrachtet. Das war ein überaus aufwändiges Unterfangen, zumal dem Fahrzeug erst einmal der Weg geebnet werden musste, um das Tier mitten im Regenwald abzuholen.

 

Die Nashornkuh wird dort nicht die einzige Bewohnerin bleiben. Ziel ist es, alle noch verbleibenden Tiere in Kalimantan aufzuspüren und sie in dieses Schutzzentrum umzusiedeln. Zusätzlich werden ähnliche Aktionen auf der Insel Sumatra vorbereitet, wo zwei weitere Zentren zu dem nationalen Rettungsprogramm beitragen sollen. Nach Jahrzehnten der Wilderei und des Verlustes von Lebensräumen ist die größte Bedrohung für die Art die Isolation der Tiere. Viele Sumatra-Nashörner, die kaum Paarungspartner finden können, riskieren durch eine längere Isolation Unfruchtbarkeit.

 

Weitere Informationen: Die Sumatran Rhino Rescue ist eine internationale Initiative zur Rettung des Sumatra-Nashorns, die die Regierung Indonesiens beim nationalen Zuchtprogramm zum Schutz der Nashörner unterstützt. Die Bemühungen werden von der International Union for Conservation of Nature in Abstimmung mit Global Wildlife Conservation, International Rhino Foundation, National Geographic Society und dem WWF geleitet und von Partnern vor Ort in Indonesien unterstützt.

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WWF Presse-Team