WWF warnt vor Folgen des Bayer-Monsanto-Deals
Krüger: „Wir brauchen eine neue Art der Landwirtschaft.“
Die EU-Kommission hat der geplanten Übernahme von Monsanto durch Bayer unter Auflagen zugestimmt. Demnach verpflichtet sich Bayer, Teile seines Kerngeschäfts an BASF abzugeben. In einer ersten Stellungnahme mahnt Jörg-Andreas Krüger, Mitglied der Geschäftsleitung beim WWF Deutschland, zur Wachsamkeit und fordert eine Neuausrichtung der europäischen Landwirtschaft:
„Die Auflagen für den Bayer-Monsanto-Deal ändern nichts am eigentlichen Problem. Der Konzentrationsprozess der Chemiegiganten wird damit nicht gestoppt und Landwirte haben im Zweifel keine echten Wahlmöglichkeiten mehr. Mit der Großfusion Bayer-Monsanto wird die dritte Elefantenhochzeit innerhalb von zwölf Monaten genehmigt. Im März 2017 gingen Dow und Dupont zusammen, im April 2017 gab es die Übernahme von Syngenta durch Chem China. Das ist insgesamt eine besorgniserregende Machtkonzentration.
In der Diskussion über die Landwirtschaft der Zukunft hat es die EU-Kommission verpasst, Signale zu setzen. Die neue Bundesregierung muss sich auf EU-Ebene nun umso dringender stark machen für ein Ende der giftigen Geldspritzen im EU-Agrarhaushalt. Die EU-Ziele bei Klimaschutz, Erhalt von Biodiversität und Schutz von Wasser und Boden müssen die ökologische Messlatte sein für die gemeinsame Agrarpolitik nach 2020. Außerdem müssen verantwortungsbewusste Bauern endlich für ihre Leistungen gerecht entlohnt werden: Mindestens 50 Prozent der Agrar-Subventionen gehören in die Hand von Landwirten, die nachweislich zum Erreichen der EU-Klima- und Umweltschutzziele beitragen, indem sie zum Beispiel den Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngern senken, auf vielfältige Fruchtfolgen setzen oder Grünflächen erhalten.“