Einsatz von Herdenschutzhunden

Verbände fordern Rechtssicherheit

Herdenschutzhund © Peter Jelinek / WWF
Herdenschutzhund © Peter Jelinek / WWF

Berlin, 12.07.2018: Ein Bündnis aus neun Landwirtschafts-, Natur- und Tierschutzverbänden veröffentlicht einen Entwurf zur Reform der Tierschutz-Hundeverordnung. Die Verbände wollen den Einsatz von Herdenschutzhunden rechtssicher machen, ohne das Wohl der Hunde zu gefährden.

„In den deutschen Wolfsgebieten sind Herdenschutzhunde angesichts der Rückkehr des Wolfes für viele Betriebe unersetzlich geworden, weshalb ihr Einsatz rechtssicher möglich sein muss“, so die Verbände. Obwohl Herdenschutzhunde bewährte „Mitarbeiter“ vieler Schäferinnen und Schäfer sind, werde ihr Einsatz durch das geltende Tierschutzrecht unnötig behindert. Es schreibt selbst auf Naturschutzflächen teure Schutzhütten vor, die von den Hunden oft nicht genutzt werden. Auch die Haltung der Hunde hinter Stromzäunen ist verboten, obwohl sie den Herdentieren zusätzlichen Schutz bieten, gerade vor Wölfen.

Der Bundestag hat die Bundesregierung am 28. Juni zur Anpassung der Tierschutz-Hundeverordnung aufgefordert. Die Verbände machen dafür gemeinsame Vorschläge:

 

Anstelle des Hüttenzwangs soll vorgeschrieben werden, dass Herdenschutzhunde ausreichend Möglichkeiten des Witterungsschutzes vorfinden müssen, beispielsweise durch Büsche, Bäume oder andere Unterstände. Auch die Haltung hinter stromführenden Zäunen soll während ihrer „Arbeitszeit“ erlaubt werden. Allerdings nur, sofern die Tiere genug Raum haben, um Abstand zu den Einfriedungen halten zu können. Im Einsatz auf weitläufigen Weiden ist dies gut möglich. Die Anbindehaltung soll dagegen für Herdenschutzhunde verboten werden.

Hintergrund: Im Einsatz für den Herdenschutz

Ausgebildete Herdenschutzhunde schützen ihre Herde, auch gegen Wölfe. Sie sind aber nicht für jeden Betrieb und jede Fläche geeignet. Herdenschutzhunde werden seit Generationen darauf gezüchtet, selbständig mit Nutztieren in der Natur zu leben. Sie sind unabhängige und robuste Individuen. Mit Kälte etwa kommen sie gut zurecht, indem sie sich gegenseitig oder in der Herde wärmen. Ihre Haltungsansprüche lassen sich nicht direkt mit denen von Hunden in Privathaushalten vergleichen.

Jeder Herdenschutzhund kostet einen Weidetierhalter nach Angabe der Verbände etwa 2.500 Euro im Jahr. Dazu kommen Aufwendungen für die Anschaffung und den Unterhalt von wolfsabweisenden Zäunen.

Die ertragsschwache und ökologisch bedeutsame Weidetierhaltung kann und sollte diese Kosten nicht alleine tragen. Neben vollkostendeckenden Beihilfen zum Herdenschutz fordern die Verbände daher schon länger gemeinsam den unkomplizierten Ausgleich von Tierverlusten bei Wolfsübergriffen auf geschützte Weidetiere und einheitliche Regelungen zum Umgang mit auffälligen Wölfen. Auch ein Kompetenzzentrum Herdenschutz werde dringend benötigt, um die Entwicklung von Praxis und Technik voranzubringen.

Verbändeplattform

 

Bundesverband Berufsschäfer (BVBS), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Grünlandverband (DGV), Deutscher Tierschutzbund (DTSchB), International Fund for Animal Welfare (IFAW), Naturschutzbund Deutschland (NABU),
Vereinigung der Freizeitreiter – und Fahrer in Deutschland (VFD), Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde (AGHSH), WWF Deutschland.

Vorschlagstext der Verbände zur TierSchHuV: <link https: www.nabu.de imperia md content nabude wolf>www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/180706-tierschutz-hundeverordnung.pdf

Bundesverband Berufsschäfer   Andreas Schenk, +49 (0)152 345 627 09, <link>Andreas.Schenk@berufsschaefer.de, <link http: www.berufsschaefer.de>www.berufsschaefer.de

 

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Dr. Friederike Scholz +49 (0)30 275 86 566, <link>Friederike.Scholz@bund.net, <link http: www.bund.net>www.bund.net

 

Deutscher Grünlandverband, Hans Hochberg, +49 (0)33230 201 15, <link>Hans.Hochberg@t-online.de,  <link http: www.gruenlandverband.de>www.gruenlandverband.de

 

Deutscher Tierschutzbund, James Brückner,  +49 (0)89 600 291 0, <link>James.Brueckner@tierschutzakademie.de, <link http: www.tierschutzbund.de>www.tierschutzbund.de

 

International Fund for Animal Welfare, Andreas Dinkelmeyer, +49 (0)173 622 75 39, <link>ADinkelmeyer@ifaw.org, <link http: www.ifaw.org>www.ifaw.org

 

Naturschutzbund Deutschland, Marie Neuwald, +49 1732496400, <link>Marie.Neuwald@NABU.de, <link http: www.nabu.de>www.NABU.de

 

Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland Sonja Schütz,+49(0)152 554 565 55, <link>sonja.schuetz@vfdnet.de, <link http: www.vfdnet.de>www.vfdnet.de

 

Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde, Knut Kucznik, +49 (0)160 989 534 91, <link>kucznik@t-online.de, <link http: www.ag-herdenschutzhunde.de>www.ag-herdenschutzhunde.de

 

WWF Deutschland, Moritz Klose, +49 (0)151 188 548 87, <link>Moritz.Klose@wwf.de, <link http: www.wwf.de>www.wwf.de

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WWF Presse-Team