Am Wendepunkt
WWF Deutschland unterstützt Forderung von Umweltorganisationen das MSC-Siegel für Wildfisch zu verbessern
Eine Allianz von 66 Organisationen und Unterzeichnern und hat in einem offenen Brief Kritik am Marine Stewardship Council (MSC) geäußert. Dazu erklärt Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland:
„WWF Deutschland teilt und unterstützt die geäußerte Kritik am MSC. Wir raten dem MSC, diese Bedenken ernst zu nehmen und entsprechende Verbesserungen an MSC-Standard und Zertifizierungs- und Kontrollprozessen zügig einzuleiten. Wir selbst haben unsere ähnlich lautende Kritik und Verbesserungsforderungen bereits separat an den MSC gerichtet. Wir haben den MSC unter anderem aufgefordert, für finanzielle Unabhängigkeit der zertifizierenden Betriebe von den Fischereien zu sorgen und im MSC-Standard strengere Regeln zur Vermeidung von Beifang und für die Fischerei mit Grundschleppnetzen einzuführen. Im vergangenen Jahr hat WWF einige Zertifizierungen kritisieren müssen, weil die zertifizierten Fischereien unsere Ansprüche an Umweltverträglichkeit nicht erfüllen.
Der MSC steht an einem Wendepunkt und muss sicherstellen, dass sein Wachstum nicht zu Lasten der Qualität geht. Für die Meeresschutzarbeit des WWF ist das MSC-Zertifikat immer ein wichtiges ergänzendes Werkzeug gewesen, deshalb wollen wir, dass sich das Siegel seine Qualität und Glaubwürdigkeit erhält. Als Mitbegründer sehen wir uns besonders verpflichtet anzumahnen, dass der MSC-Standard stetig verbessert wird. Der MSC wurde gegründet, um die Arbeitsweise von Fischereien weltweit umweltverträglicher zu machen und damit Verbraucher den so gefangenen Fisch sicher erkennen können. Ein so nötiges und um Grunde gutes Instrument wie der MSC darf nicht daran scheitern, dass notwendige Anpassungen im Zertifizierungsstandard nicht rechtzeitig und entschlossen genug durchgeführt werden.“