Hintergrund Palmöl-Check:
Mit dem Palmöl-Check nimmt der WWF Deutschland seit 2009 regelmäßig die Einkaufspolitik der Käufer und Verarbeiter unter die Lupe. Bewertet wird dabei mithilfe eines Fragenkatalogs, ob sie Nachhaltigkeitskriterien beim Einkauf von Palmöl beachten und was für Palmöl sie verwenden. Befragt werden nur Firmen mit Hauptsitz in Deutschland, die Mitglieder des RSPO sind oder zu den großen Akteuren in ihrer Branche zählen, diesmal 255 Unternehmen.
Von 255 befragten Unternehmen blieben 118 (46 Prozent) jegliche Rückmeldung schuldig. 112 Unternehmen (knapp 44 Prozent) gaben an, vollständig oder zumindest teilweise zertifiziertes Palmöl einzusetzen. Die übrigen Hersteller und Händler sind zwar Mitglied im „Roundtable on Sustainable Palmoil“ (RSPO) und haben sich zum Teil Ziele gesetzt, bis wann sie auf zertifiziertes Palmöl umstellen wollen, sie legten aber keine Nachweise für den tatsächlichen Bezug von zertifiziertem Palmöl vor. Die Auskünfte der Unternehmen beziehen sich auf das Kalenderjahr 2016.
Die Top 5 im Ranking sind Care Naturkost, Daabon, Agrarfrost, Rapunzel Naturkost und Lorenz Bahlsen Snack-World. Zu den Aufsteigern zählen zum Beispiel Rossmann und Coppenrath und Wiese. Zu den notorischen Dauerverweigerern, die seit Jahren keinerlei Auskunft geben, zählen Lekkerland, Globus der Lübecker Marzipanhersteller Niederegger und die Drogeriekette Müller.
Erneut schneidet die Futtermittelbranche schlecht ab: Deutsche Tiernahrung Cremer und die Agravis Raiffeisen AG erzielten jeweils nur 1 Punkt. Heinrich Nagel, die Bröring Unternehmensgruppe und Mega Tierernährung äußerten sich nicht öffentlich dazu, ob und was für Palmöl sie einsetzen.