Giftige Geldspritzen stoppen
WWF: EU-Haushalt muss auf Klima-und Umweltschutzziele einzahlen
Am Freitag diskutieren die EU-Staats- und Regierungschefs über den EU-Haushalt für den Zeitraum von 2021 bis 2027. Dazu Jörg-Andreas Krüger, beim WWF Direktor für den Bereich Ökologischer Fußabdruck:
„Angela Merkel, Emmanuel Macron und Jean-Claude Juncker sprechen gerne von den verbindenden Werten und Zielen der EU. Umwelt- und Naturschutz gehören dazu. 50 Prozent des Gesamthaushaltes müssen verpflichtend auch auf die EU-Klima- und Umweltschutzziele einzahlen.
Die Staats- und Regierungschefs müssen sich stark machen für ein Ende der giftigen Geldspritzen im EU-Agrarhaushalt. Die EU-Ziele bei Klimaschutz, Erhalt von Biodiversität und Schutz von Wasser und Boden müssen die ökologische Messlatte sein für die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2020. Weisen einzelne Mitgliedsstaaten keine schlüssigen Pläne nach, welche die EU-Ziele und deren Erreichung auf den eigenen nationalen Agrarbereich herunterbrechen, sollten GAP-Zahlungen gekürzt werden.
Mindestens 50 Prozent der GAP-Subventionen gehören in die Hand von Landwirten, die nachweislich zum Erreichen der EU-Klima- und Umweltschutzziele beitragen, indem sie zum Beispiel den Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngern senken, auf vielfältige Fruchtfolgen setzen oder Grünflächen erhalten.
Pauschale, rein flächenbezogene Zahlungen sind abzuschaffen. Landwirte mit weniger Fläche haben mehr davon, wenn finanzielle Unterstützung an konkrete Umweltschutzmaßnahmen gekoppelt wird. Von den pauschalen, flächenbezogenen Zahlungen profitieren derzeit vor allem große, hektarstarke Betriebe. Sie werden schlicht dafür belohnt, viel Land zu haben."