In Katowice hui, zuhause pfui

Heißzeit ist Wort des Jahres/WWF: Schöne Zusagen auf der COP stehen Verfehlungen in Deutschland gegenüber

Trockenheit in der Landwirtschaft ©Hartmut Jungius WWF

Während im polnischen Katowice die Staatengemeinschaft auf der Weltklimakonferenz um finale Ergebnisse ringt, wird in Deutschland "Heißzeit" zum Wort des Jahres gekürt. Dazu erklärt Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland in Kattowitz:

 

"Wenn es in der deutschen Klimapolitik so weitergeht wie bisher, wird 'Heißzeit' bald ins Standardvokabular übergehen. Denn während die Bundesregierung in Katowice schöne Worte und Erklärungen von sich gibt, steht der Klimaschutz zuhause seit zehn Jahren still. Dabei ist lange klar, was getan werden muss. Aber die Bundesregierung hat fast nichts unternommen, um dem Klimaziel 2020 näher zu kommen. Noch nicht einmal die wenigen Klimaschutzmaßnahmen aus dem Koalitionsvertrag wurden umgesetzt. Die steuerliche Förderung des Klimaschutzes in Gebäuden wird von Olaf Scholz blockiert, ein Ausbaupfad zu 65 Prozent erneuerbaren Energien im Stromsektor bis 2030 von Peter Altmaier. Und jetzt fällt Peter Altmaier sogar noch der in Katowice verhandelnden Bundesumweltministerin in den Rücken und bekämpft deren Ansatz, die deutschen Klimaziele so zu gestalten, dass die Erderhitzung bei 1,5 bis 2 Grad gestoppt werden kann. Dabei ist genau das die einzig richtige Antwort auf die drastischen Folgen der Erderhitzung, die wir auch in Deutschland immer mehr zu spüren bekommen."

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