Einweg ist kein Weg

EU macht Weg frei für Plastikverbot

Mikroplastik am Strand © Fraunhofer UMSICHT

Die EU hat den Weg für schärfere Vorgaben zur Vermeidung von Plastikmüll freigemacht. In der Nacht zu Mittwoch einigten sich Unterhändler von EU-Staaten und Parlament auf ein entsprechendes Verbot. Dazu sagt Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland:

 

"Die EU hat mit dem Plastikverbot einen Schritt in die richtige Richtung gemacht - und das in einem ungewöhnlich schnellen Prozess. Einweg-Produkte wie Watte- und Rührstäbchen, für die es gute Alternativen gibt, sind nun bald Geschichte. Auch Fischereinetze und Zigarettenabfall adressiert das neue Gesetz, genau wie Plastikflaschen, die ab 2030 zu gut einem Drittel aus recyceltem Material bestehen müssen. Besonders begrüßen wir, dass die Verantwortung der Produzenten umfassend festgeschrieben wurde. Zukünftig müssen Hersteller von Einwegplastikprodukten nicht nur für ein Abfallmanagement zahlen, sondern auch für die Sammlung und Aufklärung von Verbrauchern. Was noch immer fehlt, sind verbindliche Ziele zur Reduzierung von Einweg-Trinkbechern und Einweg-Essensbehältern. Solange nicht alle wesentlichen Wegwerfprodukte adressiert werden, bleibt das EU-Verbot ein löchriger Damm gegen die Plastikflut. Laut einer Eurobarometer-Umfrage von 2017 sind rund 87 Prozent der EU-Bürger besorgt über die Umweltauswirkungen von Plastik. Die Mitgliedsländer sind ihren Bürgern eine strenge und ambitionierte Umsetzung dieser EU-Richtlinie schuldig. Die Lücken müssen geschlossen werden."

Kontakt

WWF Presse-Team