Zukunftsvisionen für die Ems

Wie der Masterplan das Leben an und in der Ems verändert

Altarm der Ems © Walter Rademacher
Altarm der Ems © Walter Rademacher

Die Ems befindet sich in einem katastrophalen ökologischen Zustand. Der Masterplan Ems 2050 will Abhilfe schaffen und das Gewässer sanieren. Die Umweltverbände BUND, NABU und WWF haben jetzt untersuchen lassen, welche Effekte der Masterplan für den Naturraum Tideems und die Region haben wird. Nicht nur die Vielfalt von Tieren und Pflanzen an der Unterems kann so wiederhergestellt oder erhalten werden, eine renaturierte Ems nutzt Erholungssuchenden und wirkt sich positiv auf den Schutz von Klima und Wattenmeer aus.

 

Die Studie der Umweltverbände vergleicht die frühere, heutige und zukünftige Situation an der Ems. Sie betrachtet den wenig verbauten Fluss in den 30iger Jahren, die Verschlechterungen in der vertieften und stark genutzten heutigen Ems sowie einen zukünftigen Zustand, der bei vollständiger Umsetzung und Wirkung der Maßnahmen des Masterplans im Jahre 2050 erreicht wird. „Die Ems wird lebendiger, wenn verlorene Lebensräume und ein verträglicher Sauerstoffgehalt wiederhergestellt sind. Besonders die Lebensbedin­gungen für Fische werden sich bessern, so dass Arten wie Finte und Stint zurückkehren oder vermehrt anzutreffen sind. Das wird sich auch in fischereilichen Erträgen widerspiegeln“, erklärt Beatrice Claus vom WWF. Grundlage hierfür sind vor allem die geschaffenen Flachwasserzonen, die verbesserte Wasserqualität und Sauerstoffsituation sowie Maßnahmen, die es Fischen ermöglichen, zum Laichen wieder flussaufwärts zu und in die Nebengewässer einzuwandern.

 

Die Ems wird für die wasserbezogene Erholung, z. B. als Angelsport- und Badegewässer, deutlich an Bedeutung zunehmen wird. Regionale Beispiele erfolgreich umgesetzter Renaturierungsmaßnahmen wie am Langwarder Groden an der niedersächsischen Küste zeigen, dass diese auch dem Naturtourismus zugutekommen und von Einheimischen und Besucher*innen gleichermaßen positiv aufgenommen werden. „Eine gesunde Ems nutzt den Menschen in mehrfacher Hinsicht. Allein, weil Nährstoffe und Kohlenstoff aus dem Fluss und Atmosphäre in den neu geschaffenen Lebensräumen verbleiben, werden Wattenmeer und Klima geschützt. Davon profitieren auch die Anwohner der Ems-Dollart-Region“, sagt Elke Meier vom NABU.

 

Neu geschaffene Tidepolder, geöffnete Sommerdeiche und renaturierte Teilstrecken der Emsufer, wie sie im Masterplan Ems 2050 geplant sind, tragen dazu bei, 160.000 Kilogramm Stickstoff pro Jahr zusätzlich aus dem Emswasser herauszufiltern und damit die Nährstoffeinträge in den Dollart und das Wattenmeer zu reduzieren. „Dadurch können pro Jahr 47.000 Kilogramm Phosphor zurückgehalten werden, die nicht in die Nordsee gelangen – das entspricht einer Steigerung von 60 Prozent gegenüber heute“, ergänzt Vera Konermann vom BUND. Fast 30.000 Tonnen vom Treibhausgas Kohlenstoff werden zukünftig festgelegt.

 

 

 

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