WWF und BUND legen „Aktionsplan Luchs“ vor
Nur 80 erwachsene Tiere: Größte wildlebende Katzenart in Deutschland weiterhin in kritischem Zustand
Anlässlich des Weltkatzentags am Mittwoch (8. August) haben die Naturschutzorganisation BUND und WWF einen gemeinsamen „Aktionsplan Luchs“ vorgestellt. Mit gerade einmal rund 80 erwachsenen Luchsen gilt die größte, wildlebende Katze Deutschlands hierzulande weiterhin als stark gefährdet. Laut WWF und BUND sind zersplitterte Lebensräume, etwa durch Autobahnen, die Wilderei und mangelnde Akzeptanz bei Teilen der Bevölkerung die Hauptprobleme für den Luchs. Zudem seien ein grenzenloser Schutz und damit eine länderübergreifende Luchsstrategie notwendig, um den sich geringfügig erholenden Bestand in Europa dauerhaft zu stabilisieren.
BUND und WWF fordern daher die Politik auf, diese drängenden vier Problemfelder zügig umzusetzen. So sollten in Deutschland endlich mehr Querungshilfen, wie etwa Grünbrücken über Autobahnen, entstehen. Außerdem dürfe die illegale Tötung streng geschützter Wildtiere wie der Luchse in Deutschland nicht länger den Status eines Kavaliersdeliktes haben. „Taten müssen konsequent verfolgt werden und dürfen nicht als zweitrangige Randerscheinung im Alltag der Ermittlungsbehörden gelten“, so WWF und BUND. Noch immer gäbe es bei der Strafverfolgung durch Polizei und Behörden unübersehbare Defizite.
Runde Tische und Beteiligungsmöglichkeiten für die Menschen in den Luchsgebieten und die Bereitstellung von sachlicher Information können helfen, ein realistisches Bild von der großen Katze zu zeichnen. In diesem Punkt wollen WWF und BUND mit einem umfangreichen Leitfaden unter dem Titel „Wie ein Luchs - Steckbrief eines heimlichen Waldbewohners“ vorangehen.
Die Broschüre kann bestellt werden: WWF Deutschland / Infoservice / Reinhardtstr. 18 / 10117 Berlin