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Treffen von Angela Merkel und Emmanuel Macron/WWF: Klimapolitische Zusammenarbeit in Europa stärken

Eberhard Brandes © WWF
Eberhard Brandes © WWF

Die europäische und internationale Klimapolitik braucht einen deutsch-französischen Motor. Darauf weist der WWF anlässlich des Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron an diesem Donnerstag hin „Nach Merkels wichtigem Erfolg beim G20-Gipfel in Hamburg, bei dem sich trotz des angekündigten Ausstiegs der USA 19 Staaten hinter das Paris-Abkommen gestellt haben, braucht es nun einen kräftigen Schub für die Umsetzung des Abkommens. Der EU kommt dabei eine Schlüsselrolle zu“, sagt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland. „Dafür muss sie dringend ihr eigenes Klimaziel nachbessern.“

 

Einige progressive Länder wie die Niederlande plädieren bereits für ein höheres EU-Klimaziel. „Ziehen Deutschland und Frankreich hier am gleichen Strang, könnte die EU auch auf globaler Ebene – wie bei der nächsten UN-Klimakonferenz - endlich wieder eine Vorreiterrolle einnehmen.“

 

Ein Instrument für die Erfüllung der gemeinsamen wie nationalen Klimaziele liegt bereits auf dem Tisch: ein <link maerz ein-neues-instrument-fuer-den-kohleausstieg>europäisch-regionaler CO2-Mindestpreis. „Der Mindestpreis hebt die schlechten Eigenschaften der Kohle endlich auch auf ein wirtschaftliches Level. Als zwei der bedeutendsten Wirtschaftsmächte der EU sollten Frankreich und Deutschland daher gemeinsam einen solchen Mindestpreis auf den Weg bringen“, fordert Brandes. Der WWF plädiert für einen Preis von mindestens 25 Euro pro Tonne CO2 zum Jahr 2020.

 

Kombiniert werden muss der Mindestpreis in Deutschland mit Stilllegungen von 7 GW an Braunkohlekapazitäten bis 2020 sowie in Frankreich mit der Stilllegung von Atomkraftwerken in Einklang mit dem französischen Energiewendegesetz. „Auf diese Weise kommt die europäische Energiewende voran. Und Deutschland würde sein 2020-Ziel erfüllen können, wie es Angela Merkel versprochen hat“, sagt Brandes. Bis spätestens 2035 muss Deutschland ganz von der Kohle abkehren. „Beide Länder könnten zudem viel dazu beitragen, das Finanzsystem und alle Finanzströme konsequent am Ziel von Paris auszurichten – auch dieser Schritt ist längst überfällig.“

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WWF Presse-Team