Prüfstein am Rhein
COP23 beginnt in Bonn/WWF erwartet wichtige Fortschritte für die Umsetzung des Paris-Abkommens – auch Deutschland muss liefern/Side Events im WWF-Pavillon
Zur Weltklimakonferenz in Bonn werden ab Montag rund 25.000 Gäste aus aller Welt erwartet. Auch der WWF wird vor Ort sein: Im WWF-Pavillon präsentiert die Naturschutzorganisation zwei Wochen lang spannende Side Events. „Der Paukenschlag der Klimadiplomatie ist nun zwei Jahre her. In Bonn erwarten wir leisere Töne, die aber nicht weniger wichtig sind: Es geht nun um die Feinheiten, wie die Staaten das Paris-Abkommen umsetzen“, sagt Jörg-Andreas Krüger, Mitglied der Geschäftsleitung des WWF Deutschland.
„Unser Augenmerk gilt vor allem dem sogenannten Rulebook. Hier werden die Spielregeln für das Paris-Abkommen festgehalten.“ In Bonn muss ein Entwurf entstehen, um das Rulebook im nächsten Jahr fertig stellen zu können. Außerdem wird es darum gehen, den „Talanoa Dialogue“ für 2018 vorzubereiten. Dieser Prozess dient dazu, die bisher vorgesehenen Beiträge der einzelnen Länder den wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel gegenüberzustellen. Nur so lässt sich die Lücke identifizieren und schließen, die bislang noch zwischen den zugesagten Beiträgen liegt und dem Ziel, die Erderhitzung deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten.
„Unser aktueller Pfad führt uns noch nicht nach Paris. Dafür müssen alle Länder ihre Anstrengungen erhöhen. Das gilt auch für Deutschland. Statt die Klimakrise zu bekämpfen, befeuert Deutschland die Erderhitzung derzeit weiter - insbesondere mit seinen dreckigen Kohlekraftwerken“, sagt Jörg-Andreas Krüger. „Die neue Regierung muss bis 2020 die Hälfte der Kohlekapazitäten vom Netz nehmen, wenn sie ihr eigenes 2020-Ziel erreichen und einen fairen Beitrag zum Paris-Abkommen leisten will. Verpasst sie es, den Kohleausstieg endlich auf den Weg zu bringen und verbindlich festzuschreiben, macht sie sich auch bei der COP im eigenen Land unglaubwürdig.“
In Bonn stehen Ihnen für Einschätzungen, Interviews und Hintergrundinformationen u.a. zur Verfügung:
Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland (15. November)
Manuel Pulgar-Vidal, Leiter der Climate and Energy Practice des WWF International (3. - 6. und 8. - 18. November)
Michael Schäfer, Leiter des Fachbereichs Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland (voraussichtlich 10. - 15. November)
Kristin Reißig, Referentin für internationale Klimapolitik beim WWF Deutschland (4.-17. November)
Viviane Raddatz, Referentin für nationale Klimapolitik beim WWF Deutschland (4.-12. November)
Juliette de Grandpré, Referentin für internationale Klimapolitik beim WWF Deutschland (11. – 17. November)