Kollektive Demenz
Klimaziele sind keine Verhandlungsmasse
Während heute in Bonn die Weltklimaschutzverhandlungen beginnen, kommen Union, FDP und Grüne zur zweiten Runde der Sondierungsgespräche zusammen. Der WWF kritisiert den Verhandlungsverlauf beim Thema Klimaschutzpolitik. Michael Schäfer, Leiter des Fachbereichs Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland, sagt:
„Einige Teilnehmer der Sondierungsgespräche verweigern sich einer ernsthaften Auseinandersetzung. Die Klimaschutzziele für 2020 und 2030 sind keine Verhandlungsmasse, sondern wurden von einer CDU/CSU und FDP Vorgängerregierung beschlossen. Es gleicht einer kollektiven Demenz nun hinter die eigenen Zusagen zurückfallen zu wollen. Das ist keine ernst zu nehmende Verhandlungsposition, sondern absurdes Theater.“
Die Klimaziele für 2020 und 2030 sind erreichbar: Über 60 Umweltorganisationen, Entwicklungsverbände und kirchliche Institutionen haben das mit dem „Klimaschutz-Sofortprogramm 2020“ aufgezeigt. Daher sollten die Verhandlungspartner der Sondierungsgespräche jetzt endlich die Maßnahmen benennen, mit denen sie die Klimaziele erreichen wollen, fordert der WWF. Erst dann seien ernsthafte Verhandlungen um den besten Weg möglich. Klimaschutz sei nicht die Aufgabe einer Partei, sondern aller Parteien. Denn nur wenn Deutschland seine Hausaufgaben mache, könne es auf dem internationalen Klimaparkett weiter die wichtige Rolle spielen, die es zuletzt bei der G20 in Hamburg innehatte.