Herdenschutz statt Wolfshatz

WWF: Umweltministerkonferenz muss politische Ränkespiele um den Wolf beenden. / Augenwischerei: „Jagdrecht ist kein effektiver Herdenschutz.“

Anlässlich der Umweltministerkonferenz, die am Mittwoch in Potsdam startet, fordert der WWF ein Ende der verbalen Wolfshatz durch Politiker und Lobbyverbände. Stattdessen solle man endlich den Herdenschutz in Deutschland verbessern. Zudem gelte es, der extensiven Weidetierhaltung den Rücken zu stärken, indem man Schäfer und Landwirten eine langfristige Perspektive gibt. Dr. Diana Pretzell, Leiterin Naturschutz in Deutschland beim WWF, kritisiert in einer Stellungnahme die  „politischen Ränkespiele rund um den Wolf“ der vergangenen Wochen. Diese seien auch auf dem Rücken von Schafs- oder Rinderhaltern ausgetragen worden.

 

„Wer so tut, als sei die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht eine Lösung, betreibt Augenwischerei“, so Pretzell. Derartige Debatten gingen nicht nur zulasten der Wölfe, sondern auch von Schäfern und Nutztierhaltern, die mit ihrer Bewirtschaftung von Grünland einen wichtigen Beitrag für vielfältige Ökosysteme und Kulturlandschaften in Deutschland leisten. „Durch den Wolf im Jagdrecht wird keine einzige Schafsherde besser geschützt. Die Tierart weist in Deutschland  noch immer eine insgesamt ungünstige Erhaltungssituation auf. Damit hat der Wolf, ähnlich wie Kraniche oder Uhus, nichts im Jagdrecht verloren.“


Die zuständigen Landwirtschafts- und Umweltpolitiker sollten deshalb zu einer sachlichen Debatte zurückkehren und aufhören die Probleme der Weidetierhalter zu ignorieren. „Statt föderaler Machtspiele ist ein nationales Zentrum für Herdenschutz überfällig, um diesen flächendeckend zu gewährleisten“, erklärt Pretzell. Der deutschlandweite Herdenschutz müsse, so die WWF-Forderung, effektiv, schnell und unbürokratisch werden. Ansonsten gehe  er an den Bedürfnissen und Notwendigkeiten in der landwirtschaftlichen Praxis vorbei.

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