WWF fordert EU-Agrarreform
WWF-Vorstand Heinrich kritisiert EU-Landwirtschaftspolitik: „Mit viel Geld werden viele Verlierer produziert.“
Die EU-Kommission sammelt derzeit im Rahmen ihres Agrar-Reformprozesses 2020 Ideen, wie die europäische Landwirtschaftspolitik und damit letztlich die Lebensmittelversorgung in Europa künftig gestaltet werden soll. Hierzu erklärt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland:
„Egal ob Bauern, Nutztiere, Natur oder Verbraucher: Die EU-Förderung der Landwirtschaft produziert im Moment mit viel Geld viele Verlierer. Jedes Jahr halten wir mit Milliarden Euro einen Kreislauf in Gang, der kurz vor dem Kollaps steht.
Trotz der jährlich über 40 Milliarden Euro an direkten Subventionen, leiden viele Landwirte an wirtschaftlichen Notlagen, Bauernhöfe müssen schließen, die Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft bricht weg, ehemals fruchtbare Böden laugen aus und unser Grundwasser wird verschmutzt. Die Schuldigen für diese Fehlentwicklungen sitzen allerdings nicht zwangsläufig in Brüssel sondern in Berlin, Paris oder Warschau. Die Mehrheit der Mitgliedsstaaten versperrt sich aufgrund nationaler Egoismen und unter dem Druck der Agrarverbände einer ökologisch wie sozial wirksamen Reform. Doch genau das ist die Lösung.
Die Landwirtschaft in Europa muss mit der Reform 2020 nach jahrzehntelanger Fehlentwicklung endlich wieder mit den Bedürfnissen der Bauern, der Verbraucher und der Natur in Einklang gebracht werden. Dafür wird sich der WWF im Rahmen der laufenden Konsultationen der EU-Kommission einsetzen.“