95 Prozent für den Klimaschutz
Abschluss des G20-Gipfels in Hamburg/WWF: Paris-Vertrag bekommt Rückendeckung von 95 Prozent der Gipfelteilnehmer
Der G20-Gipfel ist heute mit einem klaren Bekenntnis für den Klimaschutz zu Ende gegangen. „95 Prozent der G20-Regierungen werden sich weiterhin für den Schutz unseres Klimas und unseres Planeten einsetzen. Sie haben erkannt: Unsere Lebensgrundlagen, die biologische Vielfalt und nachhaltigen Wohlstand können wir nur sichern, wenn wir mit aller Kraft gegen die Erderhitzung kämpfen“, sagt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland.
„Auch wenn die US-Administration die Bemühungen nicht länger unterstützt und auf fossile Energieträger setzt: Die breite Mehrheit wendet sich von diesen schmutzigen Energien ab, weil sie schlicht nicht zukunftsfähig sind. Dazu gehören neben den 19 Regierungen der führenden Wirtschaftsmächte und weiteren Ländern auch Städte, Unternehmen und Menschen überall in der Welt – auch in den USA. Sie wissen: Das Paris-Abkommen ist unumkehrbar und für den Schutz unserer Erde unverzichtbar.“ Jetzt kommt es auf die konkrete Umsetzung des Abkommens an. „Für Deutschland heißt das: Raus aus der Kohle! Spätestens 2019 müssen die dreckigsten Meiler vom Netz, um unsere Zusagen zum Pariser Klimavertrag einzuhalten und international glaubwürdig zu bleiben“, fordert Brandes.
Beim Thema Green Finance haben die Staatschefs eine Chance verpasst, den Finanzmarkt stabiler zu machen, indem sie auch Klimarisiken adressieren. „Die G20 sitzen das Problem von Klimarisiken auf dem Finanzmarkt weiter aus. Dabei liegen die Vorschläge zur Transparenz von Umweltrisiken von der sogenannten Task Force on Climate-Related Disclosures (TCFD) auf dem Tisch. Diese Fragen nicht aktiv anzugehen, ist für ein Gremium, das originär Marktverwerfungen vermeiden soll, schlicht fahrlässig.“
Einen Fortschritt hat es in der Wilderei-Bekämpfung gegeben: „Die Anti-Korruptionsarbeitsgruppe hat endlich erkannt, dass der illegale Wildartenhandel als Teil des Problems behandelt werden muss.“ Der G20-Aktionsplan unterstreicht die wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Folgen von illegalem Wildartenhandel. „Durch Wilderei verlieren wir nicht nur die letzten Nashörner, Elefanten und Tiger auf der Welt. Auch die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort stehen durch den Verlust der Artenvielfalt auf dem Spiel.“ Um Korruption und Wildartenhandel erfolgreich zu bekämpfen, braucht es nun konkrete Maßnahmen und entsprechende finanzielle, technische und politische Unterstützung.
Ein klarer Erfolg der G20 ist, nicht nur das Problem von Plastikmüll in unseren Meeren erkannt, sondern sich mit dem sogenannten Action Plan on Marine Litter auf erste Schritte geeinigt zu haben. „Weniger Plastikmüll im Meer ist auch ein Beitrag zur Armutsbekämpfung und Gesundheitsförderung, spart Rohstoffe und fördert wirtschaftliche Entwicklung insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern“, sagt Brandes. „Beim Plastikmüll müssen wir nun endlich Ross und Reiter benennen: Wer verpackte Waren anbietet, muss auch die Entsorgung mit finanzieren und in besseres, recyclingfähiges Material investieren.“