Rauswurf des Holzgiganten
FSC trennt sich von Holzindustrie Schweighofer nach WWF-Beschwerde
Wien/Berlin: Das Forest Stewardship Council (FSC) hat heute bekannt gegeben die Zusammenarbeit mit Holzindustrie Schweighofer zu beenden. Der WWF begrüßt die Entscheidung als überfällig, aber richtig. Hintergrund des Rauswurfs aus dem FSC-System ist die anhaltende Kritik an dem österreichischen Unternehmen. Umweltschützer werfen Schweighofer seit Jahren vor, in Rumänien systematisch illegal geschlagenes Holz einzukaufen. „Der Rauswurf von Schweighofer ist ein wichtiges Signal an alle Unternehmen“, sagt Johannes Zahnen, Referent für Forstwirtschaft beim WWF Deutschland. „Wer die Prinzipien nachhaltiger Forstwirtschaft mit Füßen tritt, darf sich nicht mit einem Siegel schmücken.“
Seinen Anfang nahm der Prozess im November 2015, als der WWF beim FSC offiziell Beschwerde gegen das Unternehmen einlegte. Eine vom FSC eingesetzte Kommission kam ein knappes Jahr später zu dem Ergebnis, dass Schweighofer an illegalem Holzhandel beteiligt ist, den illegalen Holzeinschlag gefördert hat und seine Geschäftspraktiken den Zielen des FSC widersprechen. Anders als vom WWF gefordert, entschied der FSC jedoch zunächst, die Zusammenarbeit nicht aufzukündigen. Stattdessen gewährte man Schweighofer eine Bewährungsfrist mit Auflagen. Eine erneute Prüfung der Beschwerde des WWF führte laut FSC jedoch zwischenzeitlich weitere mögliche Verstöße zutage. Sie bezogen sich auf Falschmessungen von eingehendem Holz. Der FSC-Vorstand gelangte daraufhin zu der Einschätzung, dass die Bewährung von Schweighofer nicht aufrechterhalten werden kann.
„Wir hoffen, dass Schweighofer diese FSC-Entscheidung als Chance versteht, um jetzt grundlegende Veränderungen der Unternehmenskultur in Richtung Legalität und Nachhaltigkeit vorzunehmen. Wir empfehlen dem Unternehmen, rasch einen klaren und transparenten Aktionsplan zu entwickeln“, so Zahnen. „Der WWF wird den illegalen Holzhandel weiter bekämpfen. Der Rauswurf von Schweighofer ist eine gute Nachricht für die Wälder in Rumänien und ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie große Probleme durch die Zusammenarbeit internationaler Umweltorganisationen, aktiver Zivilgesellschaft und unter Nutzung von freiwilligen und glaubwürdigen Prüfinstrumenten angegangen werden können.“