WWF-Statement zum Situationsbericht 2017/18 des DBV

Win-Win Nachhaltigkeit | WWF: Nur Nachhaltige Landwirtschaft kann das Höfe- und Artensterben stoppen.

Landwirtschaft Vogelperspektive c Karolis Janulis

Zum heute vorgestellten Situationsbericht 2017/18 des Deutschen Bauernverbandes (DBV) meint Jörg-Andreas Krüger, beim WWF zuständig für den Bereich Ökologischer Fußabdruck:

 

"Der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbands spricht eine deutliche Sprache. Erneut ist die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe gesunken. 1991 waren es noch mehr als doppelt so viele Betriebe wie heute. Nur wenige Seiten des Berichts widmet der Bauernverband den ökologischen Problemen, welche die Landwirtschaft verursacht und unter denen sie zunehmend selbst leidet.

 

Der Schutz von Boden, Klima und Artenvielfalt sichert letztlich die wirtschaftlichen Grundlagen auch der deutschen Landwirtschaft. Nur Nachhaltige Landwirtschaft kann das Höfe- und Artensterben stoppen. Es ist also im eigenen Interesse der deutschen Bauern, dass in Deutschland und der EU der Einstieg in eine umweltfreundliche und zukunftsorientierte Landwirtschaft gelingt. Eine gelungene Reform könnte mehr Bauern als bisher ein gutes Auskommen sichern und den Raubbau an Boden, Klima und Artenvielfalt stoppen.

 

Die anstehende Reform der EU-Agrarpolitik bietet dazu die Chance. EU-Kommissar Phil Hogan will den Mitgliedstaaten mehr Verantwortung bei der Ausgestaltung der Milliarden-Fördertöpfe geben. Gleichzeitig sollen sich diese auch an messbaren und ambitionierten Umweltzielen orientieren. Deutschlands Bauernverbände sollten sich daher in Brüssel und Berlin für möglichst ambitionierte Nachhaltigkeitsziele einsetzen - für eine Umgestaltung der Landwirtschaft, die zum Win-Win für Bauern und Umwelt wird.

 

Der WWF möchte in einem respektvollen Dialog herausarbeiten, welche Instrumente notwendig sind, damit solche Ziele kurz-und mittelfristig auch betriebswirtschaftlich umsetzbar sind. Ziel muss es hierbei sein, dass 2021 eine Agrarpolitik startet, die den Wandel hin zu einer fairen und ressourcenschonenden Landwirtschaft einleitet."

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