Weitreichende Planlosigkeit

Kanzlerin hält Verbote für möglich, hält Zeitpunkt aber offen / WWF: Wir brauchen endlich Gesamtkonzept für den Verkehrssektor

Eberhard Brandes © Janna Frohnhaus/WWF
Eberhard Brandes © Janna Frohnhaus/WWF

In einem aktuellen Interview erklärte Kanzlerin Angela Merkel, sie halte ein Verbot von Neuzulassungen von Autos mit Verbrennungsmotor für möglich, wolle sich aber noch nicht zum Zeitpunkt äußern. Dazu sagt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland:

 

„Die Bundesregierung beweist im Umgang mit der Autoindustrie weitreichende Planlosigkeit. Anstatt endlich klare Kante zu zeigen, wabern vage Aussagen im Raum, nun auch von der Kanzlerin: Sie halte Verbote von Autos mit Verbrennungsmotor für möglich – Zeitpunkt offen. Solch ein Statement trägt nichts dazu bei, die Autoindustrie umweltfreundlicher, sauberer und zukunftsfähig zu machen. Stattdessen sorgt die Kanzlerin für massive Unsicherheit auf allen Seiten, sowohl bei der Industrie als auch bei den Verbrauchern.

 

Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem Recht gebrochen und die Gesundheit der Menschen wissentlich gefährdet wird. Darin spiegelt sich auch ein Totalversagen der Politik wider: Ihr fehlt ein Plan, wie eine zukunftsfähige Autoindustrie, wie ein nachhaltiger Verkehrssektor in Deutschland aussehen kann und soll. Und in dieser Ziellosigkeit mauert sie gegen die dringend notwendigen Schritte.

 

Wir brauchen endlich ein Gesamtkonzept für den Verkehr der Zukunft in der Bundesrepublik. Dazu muss ein konkretes Ausstiegsdatum für  Verbrennungsmotoren gehören, das sich aus den deutschen Klimazielen ableitet. Andere Länder sind Deutschland hier weit voraus. Dazu muss auch eine Quote für Elektroautos gehören. Es ist Aufgabe der Bundesregierung, einen Masterplan für die Mobilität der Zukunft zu entwickeln. Schafft sie das nicht, setzt sie auch die Überlebensfähigkeit der deutschen Autoindustrie aufs Spiel und damit das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts Deutschland.“

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WWF Presse-Team