Flammen bedrohen Orang-Utans

Am 19. August ist Orang-Utan-Tag / WWF: Nachfrage nach Palmöl und Papier zerstört Lebensraum unserer nahen Verwandten

Die Orang-Utans verlieren immer mehr von ihrer Heimat © WWF
Die Orang-Utans verlieren immer mehr von ihrer Heimat © WWF

Wieder lodern in Indonesien die Flammen: Gleich mehrere Provinzen mussten bereits den Notstand ausrufen. Die Feuer nagen weiter am ohnehin schon stark dezimierten Lebensraum der Orang-Utans. „In den letzten drei Jahrzehnten haben die Orang-Utans fast die Hälfte ihres Lebensraums verloren“, sagt Susanne Gotthardt, Südostasienexpertin beim WWF Deutschland. „Mit oftmals absichtlich gelegten Feuern werden große Teile des Regenwalds gerodet, um dort Palmöl- oder Forstplantagen zu errichten. Und was das Feuer nicht frisst, erledigen die Kettensägen, um unseren Bedarf nach Palmöl, Holz und Papier zu stillen.“

 

Zum weltweiten Orang-Utan-Tag am 19. August lautet so die traurige Bilanz: Unsere nahen Verwandten sind vom Aussterben bedroht, die Gefährdung des Borneo-Orang-Utan wurde von der Weltnaturschutzunion IUCN im vergangenen Jahr sogar noch verschärft. Der WWF arbeitet auf Borneo deshalb daran, den Lebensraum der Orang-Utans zu schützen und wieder aufzuforsten, um ihnen so ein Stück Heimat zurückzugeben. Über Aufklärungsprojekte schafft die Umweltstiftung bei der lokalen Bevölkerung, Unternehmen und den zuständigen Behörden zudem Bewusstsein für das Thema.

 

„Es bleibt aber nicht bei Projekten vor Ort. Jeder einzelne kann etwas tun, indem wir gemeinsam die Nachfrage nach Palmöl und Papier senken“, sagt Gotthardt. So steckt in Fertigprodukten und Süßwaren besonders viel Palmöl. Außerdem kommt es in Futtermittel für Rinder, Schweine und Geflügel: „Eine gesündere Ernährung mit weniger Fleisch, Süßem und Fertigwaren ist also nicht nur gut für uns selbst, sondern auch für den Erhalt des Regenwalds.“ Zusätzlich lohnt es sich, bei Produkten auf Zertifizierungen zu achten, bei Palmöl etwa auf den RSPO-Standard, bei Papier und Verpackungen auf das FSC-Siegel.

 

„Natürlich sind auch Politik und Wirtschaft gefragt: Unternehmen müssen der Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten Priorität einräumen. Die Politik sollte zudem die Kennzeichnungspflicht für Palmöl auf sämtliche Verbrauchsgüter ausweiten und sich bei den produzierenden Ländern für strengere Umweltstandards beim Palmölanbau einsetzen“, fordert Gotthardt.

 

Hintergrund:

Orang-Utans leben ausschließlich auf den südostasiatischen Inseln Sumatra und Borneo. Auf Sumatra gibt es nach Schätzung der Weltnaturschutzorganisation IUCN nur noch ca. 14.600 Orang-Utans, auf Borneo ca. 104.700 Tiere. Der WWF geht nach aktuellen Schätzungen sogar von nur noch rund 54.000 Individuen auf Borneo aus. In diesen Regionen sind Waldbrände ein großes Problem. Häufig werden sie absichtlich gelegt, um Regenwald zu roden. Die Brände zerstören nicht nur den Lebensraum der Orang-Utans, sondern gefährden auch unmittelbar die Gesundheit der Menschen und tragen zur Klimakrise bei. Bei den verheerenden Bränden in Indonesien vor zwei Jahren standen 2,6 Hektar Land in Flammen. Im Zeitraum September bis Oktober 2015 wurden durch die Brände mehr Treibhausgase emittiert als in der gesamten EU. Neben der Zerstörung ihres Lebensraums sind für Orang-Utans außerdem die Jagd und illegaler Handel eine große Gefahr.

 

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