EEG-Gipfel droht Energiewende deutlich auszubremsen
Kurzkommentar des WWF Deutschland
Bei der gestrigen Zusammenkunft der Länderchefs und der Bundesregierung kam es zu keiner abschließenden Einigung. Die verkündete Begrenzung des Ausbaus der Windenergie an Land auf 2.800 MW brutto kritisiert der WWF jedoch als eine deutliche Ausbremsung der Energiewende.
Mit der Unterzeichnung des UN-Klimaschutzabkommen von Paris hat sich die Bundesregierung zu mehr Klimaschutz und einer Beschleunigung der Energiewende verpflichtet. Ein halbes Jahr später droht dieselbe Bundesregierung den Klima-Erfolg zuhause zu torpedieren. Mit der Windenergie an Land wird der Ausbau der kostengünstigsten Technologie beschnitten und nachgelagerte Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätze aufs Spiel gesetzt. Der WWF fordert, dass es ein jährlicher Mindestzubau von 2.500 MW netto, d.h. inklusive dem Ersatz alter Anlagen, weiterhin gilt. Gleichzeitig gilt es, die Ziele des Ausbaukorridors für 2025 deutlich anzuheben um auch die Elektrifizierung anderer emissionsintensiver Wirtschaftsbereiche zu ermöglichen.
Der WWF kritisiert es als nicht zielführend, den Ausbau der Erneuerbaren für einen verschleppten Ausbau des Stromnetzes in Geiselhaft zu nehmen. Die bisherigen Regelungen zum Ausbau für Erneuerbaren bilden vielmehr die Basis für eine verlässliche Planung des Stromnetzes der Zukunft. „Es ist Aufgabe der Politik dafür Sorge zu tragen, dass unflexible und emissionsintensive Kohlekraftwerke schrittweise aus dem Stromsystem genommen werden. Denn nur so erreicht Deutschland seine Klimaschutzziele und gelingt ein balancierter, bedarfsgerechter Ausbau der Erneuerbaren und Stromnetze," sagt Henrik Maatsch, Referent für Klimaschutz und Energiepolitik.