Nachhaltig anschaffen

Berlin setzt auf Nachhaltigkeit bei öffentlicher Holzbeschaffung / WWF fordert Bund und Länder zur Nachahmung auf

Nachhaltigere Holzbeschaffung des Landes Berlin © iStock / Getty Images
Nachhaltigere Holzbeschaffung des Landes Berlin © iStock / Getty Images

Berlin - In Berlin gelten strengere Kontrollen beim Holzeinkauf. Bei der öffentlichen Beschaffung wie bei Bauaufträgen oder der Ausstattung öffentlicher Einrichtungen überprüft das Land bei der Auftragsvergabe ab sofort, ob das Holz aus nachhaltiger Quelle stammt. Der WWF lobt Berlins Vorstoß und fordert den Bund sowie die anderen 15 Bundesländer zur Nachahmung auf. „Weltweit fallen Wälder dem Raubbau zum Opfer. Es ist daher enorm wichtig, dass die öffentliche Hand die Nachhaltigkeit des Holzes kontrolliert. Der WWF wird sich dafür einsetzen, dass Berlins Initiative Schule macht“, sagt Johannes Zahnen, Referent für Forstpolitik beim WWF Deutschland.

 

Zwar forderte das Land Berlin bei der öffentlichen Beschaffung offiziell schon länger zertifiziertes Holz. Es fehlten jedoch die erforderlichen Instrumente für einen wirksamen Nachweis, so dass laut WWF immer wieder auch Holzware ohne Siegel eingekauft wurde. Um dies zu verhindern muss die Nachhaltigkeit des Holzes nun von der Ernte bis zum verarbeitenden Betrieb nachgewiesen werden. Mit einem sogenannten CoC-Zertifikat oder einem Einzelnachweis wird die gesamte Handelskette überprüft. „In vielen Produzentenländern ist es legal, Naturwälder zu zerstören. Dafür zahlen wir aber einen hohen Preis durch den Verlust an Biodiversität und die Verstärkung des Klimawandels. Umso wichtiger ist es, dass wir ein strenges Auge auf die Nachhaltigkeit werfen“, so Zahnen weiter.

 

Gerade gegen die Prüfung der verarbeitenden Betriebe hatte es zuletzt Widerstand gegeben. Kritiker befürchteten eine Überforderung der Handwerker. Um dies zu verhindern müssen die involvierten Unternehmen nun nicht mehr zwangsläufig ihren gesamten Betrieb zertifizieren lassen. Stattdessen genügt auch ein Einzelnachweis des zu verarbeitenden Holzes. Der WWF sieht dies als entscheidenden Durchbruch: „Mit dieser praktischen Regelung ist den Kritikern der Wind aus den Segeln genommen. Auch kleine Betriebe können ihr Holz nun schnell und kostengünstig zertifizieren lassen und so die Anforderungen erfüllen“, sagt Johannes Zahnen. 

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