Unterstützung und Aufgaben wachsen
Jahresbericht 2014/2015: WWF verzeichnet Zuwachs an Unterstützern und Einnahmen
Positive Zahlen präsentiert der WWF in seinem jetzt vorgelegten Jahresbericht. Die Umweltschutzorganisation ist mit der Unterstützung durch 475.000 Förderer und Einnahmen in Höhe von fast 67 Millionen Euro ins neue Jahr gestartet. Die Zahl der Förderer konnte um 17.000 Unterstützer ausgebaut werden. „Wir sind froh, dass wir weiter wachsen konnten, zugleich sind die Aufgaben größer geworden“, sagt Eberhard Brandes. Der Geschäftsführende Vorstand des WWF betonte: „Die Zerstörung der Natur entzieht Millionen Menschen die Lebensgrundlagen und ist eine zentrale Fluchtursache. Das ist ein Grund mehr, den Ausverkauf unserer Naturschätze konsequent zu beenden. Trotz großartiger Erfolge können wir kein grünes Licht für unsere Natur und Umwelt geben. Die Bestände vieler Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische schrumpfen nach wie vor in Besorgnis erregendem Tempo.“
Besonders deutlich zeige sich dies in Afrika. Die Wilderei nimmt dramatische Formen an. Elefanten und Nashörner werden rücksichtslos gejagt und getötet. Deshalb gehört der Kampf gegen die grassierende Wildereikrise zu einem wichtigen Schwerpunkt des WWF im kommenden Jahr. Die Hilfen aus Deutschland werden nicht nur genutzt, um mehr Wildhüter auszurüsten, sondern Ziel ist es zugleich, die Märkte für Elfenbein und Nashornpulver z.B. in China und Vietnam trocken zu legen. Der illegale Artenhandel sei ein übles Millionengeschäft, vergleichbar mit Waffen- und Drogenhandel, so Brandes. Neben Nashörnern und Elefanten werden 2016 Großkatzen, Tiger, Löwen und Schneeleoparden, im Mittelpunkt stehen. Der WWF verfolgt das Ziel, die Zahl der frei lebenden Tiger bis zum Jahr 2022 auf 6.400 zu steigern. Trotz wachsender Populationen in Russland und Mut machender Entwicklungen in Indien ist man davon aber noch ein gutes Stück entfernt.
Große Aufgaben erwarten den WWF auch in Deutschland. An der Wiederansiedelung des Luchses in Rheinland Pfalz wird man sich ebenso beteiligen wie an der Renaturierung zusammenhängender Auwälder in Sachsen-Anhalt und dem Schutz der letzten frei fließenden Wildflüsse in Bayern. „Um langfristig Naturschutzerfolge zu sichern, müssen die politischen Rahmenbedingungen stimmen“, hebt WWF Vorstand Eberhard Brandes hervor. Im Internationalen Klimaschutz sei man im vergangenen Jahr in Paris ein gutes Stück vorangekommen. Jetzt gelte es, die Vereinbarungen mit Leben zu füllen. In Deutschland werde sich der WWF weiter mit hoher Priorität für die Umsetzung der Energiewende stark machen.
Entscheidend sei Begeisterung für den Natur- und Umweltschutz zu wecken. Mit der Kampagne #I AM NATURE ist es gelungen, viele Menschen für eine nachhaltigen Ernährung zu sensibilisieren und die irrsinnige Verschwendung von Lebensmitteln zu verdeutlichen. „Rund 30 Prozent unserer Nahrung landet im Müll“, kritisiert Eberhard Brandes. Wenn Deutschland das selbstgesteckte Ziel, die Lebensmittelverluste bis 2020 zu halbieren erreichen will, müsse die Bundesregierung in diesem Jahr ihren Ankündigungen endlich konkrete Taten folgen lassen. Der WWF fordert daher im zuständigen Landwirtschaftsministerium endlich eine Koordinationsstelle gegen Lebensmittelverschwendung einzurichten.
Generell sei es entscheidend, die Bedeutung der Natur stärker hervorzuheben. Der WWF fordert neben dem einzigartigen Wert jeder Art, wirtschaftliche Aspekte stärker zu berücksichtigen. Ob es um die Säuberung von Böden und Wasser oder die Speicherung von Kohlendioxid durch Wälder und Ozeane gehe, die Natur erbringe Jahr für Jahr gigantische Leistungen. Fruchtbare Böden seien die Grundlage für die Landwirtschaft, gesunde Fischbestände sichern die Proteinversorgung von Millionen Menschen. Der Schutz der Natur leiste einen Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels, er verringere das Risiko von Naturkatastrophen und sorge für eine sichere Nahrungs- und Wasserversorgung.