EDEKA-Verbund und WWF weiten Maßnahmen zum Süßwasserschutz aus
Neuartiges Web-Tool unterstützt Produzenten bei der Wasserrisikoanalyse und -reduktion vor Ort
Der EDEKA-Verbund verstärkt seine Anstrengungen zum Schutz der Ressource Süßwasser: Unterstützt durch WWF als strategischem Partner für Nachhaltigkeit starten EDEKA und Netto Marken-Discount ein systematisches und nachhaltigeres Wassermanagement in der eigenen Lieferkette. Herzstück ist ein gemeinsam von EDEKA und WWF entwickeltes Web-Tool (EDEKA Wasser-Tool), mit dem Lebensmittelhersteller weltweit zukünftig in wenigen Schritten Wasserrisiken in der Rohstofferzeugung bestimmen und Nachweise über ihren verantwortungsvollen Umgang erbringen können. Bei besonders hohen Wasserrisiken nutzt der EDEKA-Verbund als erster deutscher Lebensmittelhändler den neuen Standard der Alliance for Water Stewardship (AWS). In der bis 2018 dauernden Pilotphase kommt das Tool zunächst im Bereich Obst und Gemüse zum Einsatz, danach wird es schrittweise auf weitere Eigenmarkenbereiche ausgeweitet.
"Mit der Einführung des internen Wassermanagementsystems untermauert der EDEKA-Verbund seinen Anspruch, sich noch mehr für den Schutz unserer Süßwasser-Ressourcen einzusetzen", betont Rolf Lange, Leiter Unternehmenskommunikation der EDEKA AG. Philipp Wagnitz, Wasserexperte von WWF Deutschland: "Diese systematische Vorgehensweise innerhalb der Lieferkette ist im deutschen Lebensmitteleinzelhandel einzigartig."
EDEKA Vorreiter für Wasser-Standard AWS
Für Produktionsstandorte, an denen das EDEKA Wasser-Tool besonders hohe Wasserrisiken ausweist, setzen EDEKA und Netto neben bestehenden landwirtschaftlichen Standards zukünftig auf den noch jungen Zertifizierungsstandard Alliance for Water Stewardship (AWS). Damit sind EDEKA und Netto die ersten Lebensmittelhändler in Deutschland und weltweit, die den AWS-Standard nutzen und in einen systematischen Analyseprozess einbetten. "Die Anwendung unseres Standards unterstützt Produzenten dabei, über den Tellerrand der eigenen Farm hinaus zu denken und gemeinsam mit anderen Akteuren ein nachhaltigeres Wassermanagement im lokalen Flussgebiet anzustreben", beschreibt AWS-Chief Executive Officer Adrian Sym das Vorhaben. Denn in immer mehr Regionen der Welt reichen Wassersparmaßnahmen auf den Anbaufeldern nicht mehr aus, um die Ressourcen langfristig zu nutzen.
In einer Pilotphase wird die Anwendung des AWS-Standards über das EDEKA Wasser-Tool zunächst mit einzelnen Obst- und Gemüse-Erzeugern weltweit getestet, z.B. für Bananen und Zitrusfrüchte. Das beinhaltet den Austausch mit den wichtigsten Wassernutzern in den lokalen Flussgebieten und gezielte Lieferantentrainings. Am Ende steht die AWS-Zertifizierung ausgewählter Lieferanten. Bei moderaten oder niedrigen Wasserrisiken greifen weiterhin etablierte Zertifizierungssysteme wie Global GAP oder Rainforest Alliance / Sustainable Agriculture Network. Nach Ende der Pilotphase wird die Nutzung des Web-Tools für weitere Eigenmarkenlieferanten geöffnet.
Süßwasser - wertvoll und gefährdet
Süßwasser ist weltweit ungleich verteilt. Die wertvolle Ressource ist regional und lokal von Knappheit und Verschmutzung bedroht. In immer mehr Produktionsgebieten herrschen schon heute problematische Wassersituationen für Mensch und Umwelt. Denn Süßwasser wird stark beansprucht. Der größte globale Wassernutzer ist mit 70 Prozent die Landwirtschaft. Die Vereinten Nationen warnen: Sollte sich am gegenwärtigen Umgang mit der Ressource Süßwasser nichts ändern, sei bis zum Jahr 2030 ein globales Süßwasserdefizit von 40 Prozent zu erwarten.
Beginnend mit den Eigenmarken arbeiten EDEKA und Netto kontinuierlich daran, nachhaltigere Wasserstandards in die Unternehmensaktivitäten einzuführen. Ziel ist es, die Wassersituation so transparent wie möglich zu gestalten und Wasserrisiken zu reduzieren. Im engen Schulterschluss haben EDEKA, Netto und WWF bereits ausgewählte Eigenmarkenprodukte analysiert. Bereits 2.300 Artikel wurden auf regionale Wasserrisiken geprüft. Durch die Einführung eines wegweisenden Wassermanagements kann die Reduktion vorhandener Wasserrisiken nun systematisch vorangetrieben werden.