Weniger Stickstoffeinträge

Umweltverbände fordern drastische Reduzierung der Stickstoffeinträge. / EU-Kommission bestätigt: Deutschland muss Düngeverordnung deutlich verschärfen

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Am Donnerstag hat die Europäische Kommission Klage beim Europäischen Gerichtshof gegen Deutschland wegen der anhaltenden Gewässerverunreinigungen durch Nitrat eingereicht. Die Umweltverbände Greenpeace, NABU, Grüne Liga, WWF sowie der Umweltdachverband DNR haben daher konsequentere Schritte zur Reduzierung der Stickstoffeinträge gefordert. „Mit der Klageerhebung bestätigt die EU-Kommission, dass die laufende Novellierung der Düngegesetzgebung nicht ausreicht, um den massiven Problemen durch Nitratüberschüsse im Grundwasser und in Oberflächengewässern zu begegnen. Bund und Länder müssen nun möglichst rasch bei der Düngeverordnung nachbessern, um mögliche Strafzahlungen in Millionenhöhe zu vermeiden“, so die Verbände.

 

Die Umweltverbände weisen seit vielen Jahren auf die enormen Defizite der Düngegesetzgebung hin. Denn die Stickstoffbilanz-Überschüsse bewegen sich trotz zahlreicher politischer Vorgaben mit fast 100 kg pro Hektar weiterhin auf sehr hohem Niveau. Das Ziel, den Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft auf ein umweltverträgliches Maß zurückzuführen, wurde bislang nicht erreicht. In vielen Regionen ist der Stickstoffüberschuss in den letzten Jahren infolge des Booms bei Massentierhaltung und Biogasanlagen sogar deutlich angestiegen. Die Politik müsse endlich eine vollständige Hoftorbilanzierung für alle Betriebe, schärfere Maßnahmen in besonders nitratbelasteten Gebieten sowie deutliche Sanktionierungen bei Überdüngung einführen.

 

„Grundwasser ist unser wichtigstes Nahrungsmittel. Seit Monaten verschleppt das Bundeslandwirtschaftsministerium wirksame Maßnahmen gegen steigende Nitratwerte infolge von Überdüngung. Für die Untätigkeit des Ministeriums gibt es nun die Quittung. Schlimmstenfalls muss die Bevölkerung die Kosten für diese Defizite doppelt tragen: mit steigenden Wasserkosten für die Trinkwasseraufbereitung sowie Strafzahlungen der EU“, so die Umweltverbände weiter.

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