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Amazonas am Rhein
Amazonastag am Samstag: WWF wirbt in Rio de Janeiro und Köln für Amazonas-Schutz / Ausbeutung von Schutzgebieten im großen Stil befürchtet
Mit einer deutsch-brasilianischen Feier macht der WWF am Samstag auf die Bedrohung des Amazonas aufmerksam. In Rio de Janeiro und der Partnerstadt Köln werben die Umweltschützer am Amazonastag für den Erhalt des größten Regenwaldgebiets der Erde und machen gegen die geplante Auflösung von Schutzgebieten mobil. Unterstützt von brasilianischen Trommlern sammelt der WWF ab 11 Uhr vor dem Kölner Dom Stimmen für ein Manifest. Ab 20 Uhr zeigt der weltberühmte Fotograf Sebastião Salgado im Wallraf-Richartz-Museum eine Werkschau mit Amazonas-Motiven. Die Bilder werden parallel auch auf eine 12x8 Meter große Leinwand auf der Domplatte übertragen. In Rio bildet die Christusstatue die Kulisse des Amazonastages. Das Wahrzeichen wird zur Projektionsfläche für Bilder aus dem Amazonas und holt so den Regenwald in die Metropole.
Sebastião Salgado: „Der Schutz des Amazonas liegt mir sehr am Herzen. Mit jedem Baum und jedem indigenen Volk, das verschwindet, verliert die Welt ein Stück ihrer Seele. Die Bedrohung ist groß, aber ich bin überzeugt, dass wir dieses einmalige Naturjuwel retten können.“
Roberto Maldonado, Südamerika-Referent beim WWF Deutschland: „Die Industrie bläst zum Großangriff auf den Regenwald. Wenn wir nicht aufpassen, werden wir Zeuge des großen Ausverkaufs am Amazonas.“
Hintergrund der WWF-Aktion sind Reformpläne im brasilianischen Parlament, mit denen Schutzgebiete für die Agrarindustrie, den Bergbau und Kraftwerksbau geöffnet werden sollen. Auch zahlreiche indigene Völker drohen ihre Heimat zu verlieren, sollte die Wirtschaftslobby Erfolg haben. Das Regenwaldgebiet, das zum großen Teil in Brasilien liegt, hat bereits 20 Prozent seiner ursprünglichen Fläche verloren. Doch auch für seinen Schutz wurde viel erreicht: Gerade in den letzten zehn Jahren konnte die Entwaldung deutlich verringert und viele Schutzgebiete eingerichtet werden. Nun drohe jedoch eine dramatische Kehrtwende.
Schon heute liegen beim zuständigen brasilianischen Ministerium rund 33.000 Anträge für Bergbaukonzessionen in Schutzgebieten und indigenen Territorien vor, die mit den geplanten Reformen erteilt werden könnten. Neben den Indigenen, die mit Vertreibung rechnen müssten, habe auch die brasilianische Stadtbevölkerung unter der Abholzung zu leiden: Viele Millionen Bewohner São Paulos haben schon heute nur begrenzt Zugang zu Wasser, weil die Speicher nach mehreren Dürrejahren fast leer sind. Die Ursache für den ausbleibenden Regen sehen Experten zu einem Großteil in der Waldvernichtung im Amazonas. „Der Amazonas versorgt die Menschen mit Wasser und stabilisiert das Weltklima. Mit seiner Zerstörung schaden wir uns selbst“, so Roberto Maldonado.