Der Lauf gegen die Zeit
Klimaschutz: Freiwillige Selbstverpflichtungen der UN-Staaten unzureichend für 2-Grad-Limit
Mit dem heute vorgestellten Synthese-Report zogen Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Umweltministerium und Christiana Figueres, Chefin des UN-Klimasekretariats in Berlin Bilanz zu den bislang geplanten Beiträgen der Staatenwelt zum Internationalen Klimaschutzabkommen. „Es war schon länger absehbar. Die Klimaversprechen für Paris reichen nicht aus, um die globale Erwärmung unter der kritischen Schwelle von zwei Grad Temperaturerhöhung zu halten und somit die gefährlichsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Es gilt nun besonderes Augenmerk auf die Schließung der bestehenden Emissionsminderungslücke zu legen, sowohl in Paris, als auch danach“, sagt Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik des WWF Deutschland.
Alle 195 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention waren bis 30. September aufgefordert, ihre nationalen Beiträge für das geplante Klimaschutzabkommen mit Start ab 2020 einzureichen, das im Dezember in Paris verabschiedet werden soll. Dieser Aufforderung kamen 146 Länder bis zur Frist nach, die damit 86 Prozent der globalen Emissionen abdecken.
„In Paris gilt es einen Mechanismus zu verabschieden, der in kurzen Abständen von fünf Jahren die einzelnen Staaten zwingt, die Emissionen stärker zu reduzieren. Darüber hinaus müssen erneuerbare Energien verstärkt im Rahmen bi- und multilateraler Kooperationen im großen Maßstab ausgebaut werden. Fossile Energien wie Kohle, Öl und Gas gilt es schneller und nachhaltiger auszusortieren, als es augenblicklich in Paris vorgesehen ist“, so Günther weiter.
Die gute Nachricht sei, dass durch die Klimabeiträge für den Paris-Vertrag die Emissionssteigerungen geringer ausfallen würden als in bisherigen Projektionen. Zudem würden die globalen Pro-Kopf-Emissionen durch die Klimabeiträge sinken.