Entscheidung mit Symbolkraft

WWF begrüßt erste Schritte zur „Dekarbonisierung“ der Allianz

Die Allianz steigt aus der Kohle aus © iStock / Getty Images
Die Allianz steigt aus der Kohle aus © iStock / Getty Images

Das Versicherungsunternehmen Allianz hat angekündigt, seine Investitionen in kohlebasierte Geschäftsmodelle kontinuierlich zurückzufahren. Betroffen sind z.B. Bergwerke, Kraftwerksbetreiber und Unternehmen der Kohleinfrastruktur, wie z.B. Häfen. Der WWF begrüßt den „Kohleausstieg“ aus Aktien, auch wenn es vor allem ein symbolischer Schritt sei. „Solange sich Käufer für schmutzige Aktienpakete finden, ist für das Klima nichts gewonnen“, erläutert Matthias Kopp vom WWF Deutschland. Dennoch gehe von der Entscheidung eine hohe Symbolkraft aus. Die Erkenntnis, dass Investitionen in CO2 intensive Unternehmen sich nicht auszahlen, setze sich zunehmend durch. Aktienpakete von Kohlekonzernen müssten sich zu Ladenhütern entwickeln. Die Ankündigung auch nicht mehr in festverzinsliche Wertpapiere zur Finanzierung von Kohleinfrastrukturen und –Geschäftsmodellen zu investieren, sei vor diesem Hintergrund eine weitere, deutlich einflussreichere Komponente.

 

Der WWF unterstützt die Allianz auf dem Weg zu mehr Transparenz und Vermeidung negativer Auswirkungen durch ihr Anlagegeschäft. Die aktuelle Entscheidung sich von Beteiligungen an Unternehmen zu trennen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes durch den Abbau von Kohle erzielen oder mehr als 30 Prozent der Energie auf Kohlebasis erzeugen, sei ein konsequenter erster Schritt. „Viel entscheidender ist es aber, wohin die frei werdenden, und generell anzulegende, Gelder fließen. Bei der Frage des grundsätzlichen Investments in klimafreundliche Anlageformen steht der Konzern ebenso wie nahezu die gesamte Finanzindustrie noch vor großen Herausforderungen“, unterstreicht Matthias Kopp. Aus Sicht des WWF habe die Allianz hier über den Prozess zur Portfoliosteuerung, der ebenfalls angekündigt wurde, gute Grundlagen gelegt, die jetzt zu konkretisieren und umzusetzen sei.

Gerade weil das Unternehmen dauerhafte Renditen für seine Kunden erzielen müsse, sei es entscheidend, ökologische und soziale Risiken frühzeitig zu berücksichtigen.

 

Mit einem Kapital von mehr als 600 Milliarden Euro aus Versicherungseinlagen und weiteren etwa 1,4 Billionen Euro aus Vermögensverwaltung gehört das Versicherungsunternehmen zu den größten institutionellen Investoren der Welt. Zugleich ist man mit rund 2,5 Milliarden Euro an erneuerbaren Energieanlagen beteiligt. Der Konzern hat angekündigt diese Investitionen mindestens zu verdoppeln.

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WWF Presse-Team