Elefanten und Nashörner besser geschützt
Staaten des südlichen Afrika verabschieden Anti-Wilderei-Strategie
Gaborone/Botswana, Berlin - Auf einem Ministertreffen in Botswana haben
15 afrikanische Staaten eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung der Wilderei beschlossen. Die Länder der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC), wozu unter anderem Angola, Botswana, Mosambik, Namibia, Südafrika und Tansania gehören, einigten sich auf Maßnahmen zum besseren Schutz von Elefanten und Nashörnern. So sollen der illegale Wildtierhandel effektiver bekämpft und Wilderer stärker bestraft werden. Gleichzeitig werden Anreize für die lokale Bevölkerung geschaffen, die Populationen der Großsäuger zu erhalten, zum Beispiel durch die Etablierung eines nachhaltigen Naturtourismus.
„Der WWF begrüßt die Verabschiedung dieser neuen und umfassenden Strategie. Die Staaten unterstreichen damit ihr Engagement bei der Eindämmung der Wildereikrise in der Region“, sagte Frederick Kumah, WWF Regionaldirektor Afrika. „Wir sind guter Dinge, dass dieser Schritt der Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels einen wichtigen Schub verleiht.“ Dies sei nicht nur aus Gründen des Artenschutzes notwendig. Auch die Sicherheit und nachhaltige Entwicklung der gesamten Region sei durch die Wilderei, die von international operierenden Banden organisiert werde, zunehmend gefährdet.
In Zukunft sollen die Mitgliedstaaten behördenübergreifende Einheiten aufstellen um die Strafverfolgung und weitere Anti-Wildereimaßnahmen auf nationaler Ebene zu koordinieren. Zusätzlich soll eine supranationale Koordinierungsstelle die Arbeit in allen 15 Staaten verzahnen, die die Bemühungen der nationalen Einheiten unterstützen und abstimmen soll.
Das Ausmaß der aktuellen Wildereikrise zeige sich besonders stark durch den Rückgang der Elefantenpopulation in Tansania um 60 Prozent allein in den letzten fünf Jahren. Im gleichen Zeitraum verlor Mosambik die Hälfte seiner Elefantenpopulation. Neueste Zahlen lassen auch auf einen ähnlichen Negativrekord bei der Nashornwilderei in Südafrika schließen. Die Strategie der SADC wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert und in Zusammenarbeit mit dem WWF und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit entwickelt.