Verbesserung der Umwelt im Ems-Dollart gefordert

Umweltverbände in den Niederlanden und Deutschland fordern Maßnahmen für die Verbesserung der Umwelt im Ems-Dollart

Verschlicktes Ufer im Emsaestuar © Claudia Stocksieker / WWF
Verschlicktes Ufer im Emsaestuar © Claudia Stocksieker / WWF

Groningen - Eine Gruppe von zehn niederländischen und deutschen Umweltverbänden hat heute eine gemeinsame Stellungnahme zum Entwurf des Intergerierten Bewirtschaftungplans für den Ems-Dollart (IBP) bei den zuständigen Behörden eingereicht, in der sie den Entwurf grundsätzlich begrüßen. Der Plan dient der Umsetzung der europäischen Naturschutzrichtlinien in der deutschniederländischen Emsmündung. „Mit dem IBP liegt nun eine fundierte Analyse der heutigen katastrophalen ökologischen Situation, ihrer Ursachen und eine Liste von Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltqualität vor. Damit der IBP kein Papiertiger wird, fordern wir einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung der Maßnahmen, ausreichende finanzielle Mittel und eine deutsch-niederländische Institution für die Umsetzung“, so die Umweltverbände.

In den Niederlanden soll der Plan durch einen noch zu erstellenden Managementplan in Zukunft umgesetzt werden. Da die Arbeit am Managementplan für das Wattenmeer inzwischen schon sieben Jahre in Anspruch, befürchten die Naturschützer, dass ein Managementplan mit Umsetzungsplan für den Ems-Dollart ebenfalls erst in einigen Jahren vorliegt . In Deutschland lehren die Erfahrungen an Elbe und Weser, dass die Erstellung eines Integrierten Bewirtschaftungsplans zur Umsetzung von Natura 2000 nicht bedeutet, dass auch etwas für die Natur getan wird. In Niedersachsen werden Maßnahmen aus den IBPs in der Regel als Kompensationsmaßnahmen für Umweltschäden durch Eingriffe in die Natur umgesetzt und nicht als eigenständiges Projekt.

„Mit Kompensationsmaßnahmen werden nur Umweltschäden ausgeglichen. Die notwendige Verbesserung des Ökosystems und Erreichung der europäischen Naturschutzziele ist so nicht möglich“, stellen die Umweltverbände fest.

Aufgrund des in Niedersachsen kürzlich vereinbarten Masterplans Ems 2050, konnten in Deutschland inzwischen die ersten Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Situation an der Ems angekündigt werden. Zudem wurde ein Teil der Maßnahmen aus dem IBP in den Masterplan aufgenommen, so dass eine Umsetzung konkretisiert wurde. In den Niederlanden wird im Rahmen des mehrjährigen Programms für Infrastruktur, Raumplanung und Transport erst noch untersucht was unternommen werden kann um die Ökologie zu verbessern.

Die Umweltverbände fordern die Umsetzung der Maßnahmen aus dem IBP für die gesamte deutsch-niederländische Flussmündung der Ems. Dafür muss auch die Zusammenarbeit der beiden Länder bei der Planung und Umsetzung weiter intensiviert werden. Eine deutschniederländische Institution, ausgestattet mit finanziellen Mitteln und politischem Mandat, wäre dafür ein guter Beginn.

„Der Bewirtschaftungsplan gibt uns eine Handlungsperspektive. Jetzt sollten sich die Länder dafür einsetzen das er auch in die Tat umgesetzt wird.“

Die Naturschützer fordern die Regierung der Niederlande, das Land Niedersachsen, die Provinz Groningen und die Bundesregierung auf das Potential des Bewirtschaftungsplans zu nutzen indem sie auch die finanziellen Mittel bereitstellen, um die dringend notwendigen Maßnahmen umzusetzen.

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WWF Presse-Team