Wohin geht die Reise?

WWF-Kommentierung Entwurf Weltklimaabkommen

Wohin geht die Reise? Im aktuellen Vertragsentwurf ist die Richtung noch nicht klar. © iStock / Getty Images
Wohin geht die Reise? Im aktuellen Vertragsentwurf ist die Richtung noch nicht klar. © iStock / Getty Images

COP-Präsident Laurent Fabius hat heute Nachmittag einen neuen Textentwurf veröffentlicht, der die Basis für den Abschluss der UN-Klimaverhandlungen in Paris sein soll.

Regine Günther, Generaldirektorin Politik und Klima beim WWF Deutschland kommentiert den Textvorschlag wie folgt:

 

„Die französische COP Präsidentschaft bleibt ihrem straffen Zeitmanagement treu und legt einen neuen Entwurf für ein Weltklimaabkommen vor. Doch wohin die Reise geht ist weiterhin offen, die entscheidenden Weichen sind noch nicht gestellt. Derzeit sind  Optionen in alle Richtungen im Text enthalten.

 

In der aktuellen Textfassung von 29 Seiten konnten die Klammern  deutlich reduziert werden – aber die wichtigsten Fragen sind nach wie vor ungelöst.

Die Delegierten werden Nerven wie Drahtseile brauchen, um in einer Nachtsitzung auf der Zielgraden die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Zu diesen Punkten gehören die Klimafinanzierung, die Frage des Umgangs mit der unterschiedlichen Verantwortung für den Klimawandel und wie häufig die Klimaziele einer erneuten Überprüfung unterzogen werden.

 

Große Kopfschmerzen bereitet dem WWF, dass die Textoptionen zu Investitionen in klimafreundliche Zukunftstechnologien gestrichen worden sind. Ein erfolgreiches Abkommen muss den Weg zu einem Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas vorzeichnen, um Regierungen und auch Investoren die notwendige Orientierung zu geben. Damit genügend Gelder für Klimafinanzierung zur Verfügung stehen müssen Finanzströme in großem Umfang umgeleitet werden und das wird ohne ein Zeichen aus Paris nicht geschehen.

 

Auch muss sichergestellt werden, dass bereits frühzeitig eine Überprüfung der Klimafinanzierung, Emissionsminderung und Anpassung stattfindet und diese Ziele angeschärft werden. Andernfalls wird die Welt auf einen klimaschädlichen Entwicklungspfad katapultiert, der zu einer Erderwärmung von rund 3 Grad führt.“

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WWF Presse-Team