Japanischer Walfang muss gestoppt werden

Walfangkommission IWC berät über Gerichtsurteil gegen Japan

Finnwal © naturepl.com / Mark Carwardine / WWF Canon
Finnwal © naturepl.com / Mark Carwardine / WWF Canon

Die am Montag beginnende Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) muss den Rückenwind durch das Urteil des International Gerichtshofs gegen das japanische Walfangprogramm in den Gewässern der Antarktis nutzen und endlich alle Schlupflöcher in den IWC-Regularien schließen. Das fordert der WWF Deutschland in einer aktuellen Stellungnahme zum Auftakt der Konferenz im slowenischen Portorož. Ziel müsse es sein, den pseudowissenschaftlichen, kommerziellen Walfang endlich zum Erliegen zu bringen.

Im März dieses Jahres hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag entschieden, dass Japan mit seiner umstrittenen Waljagd im Südpolarmeer gegen das internationale Walfangmoratorium verstoße. Seitdem versucht Japan Möglichkeiten zu finden, trotzdem wieder legal Wale in der Antarktis jagen zu können. Dies müsse verhindert werden. „Die Rechtsverdrehungen Japans auf den Weltmeeren sind gerichtlich bestätigt und müssen geahndet werden. Es darf nicht ohne Konsequenzen bleiben, wenn sich ein Land über internationales Recht stellen will“, fordert Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF. Außerdem müssen die Mitgliedsstatten den Antrag Japans nach einer Quote für kommerziellen Walfang in seinen Küstengewässern ablehnen.

Doch nicht nur Japan bereitet den Umweltschützern sorge. Auch in Europa sieht der WWF Handlungsbedarf:  Island jagt seit 2009 fast jährlich über 100 stark gefährdete Finnwale und exportiert deren Fleisch nach Japan. Die Untergrabung des internationalen Walfangmoratoriums und des Handelsstopps mit Walfleisch muss endlich aufhören, so die WWF-Forderung.

Hintergrund:
Seit 1986  ist es verboten, Großwale kommerziell zu jagen. Vor allem Japan nutzt allerdings ein juristisches Schlupfloch und tötet Wale aus angeblich wissenschaftlichen Gründen. Auf den IWC-Konferenzen blockieren sich Befürworter und Gegner des Walfangs seit Jahren. Die Schutzbemühungen kommen daher – wenn überhaupt – im Schneckentempo voran. Noch problematischer als die direkte Jagd sind der Beifang von Kleinwalen und Delphinen durch die Fischereiindustrie, Kollisionen von Walen mit Schiffen, die Lärmbelastung der Ozeane oder der Abbau von Bodenschätzen, wie etwa in der Arktis.

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WWF Presse-Team