Wenn der Wolf zu Besuch kommt
Wolfsmanagement in Sachsen-Anhalt: WWF stellt Notfallsets bereit
Magdeburg, Berlin – Der WWF und das Land Sachsen-Anhalt stellen Nutztierhaltern jetzt kostenlose Notfallsets zur Sicherung ihrer Herden vor Wölfen zur Verfügung. Ziel ist es, die Rückkehr der Wölfe möglichst konfliktarm zu gestalten. Mit verschiedenen Zaunmaterialien wie zusätzlichen Weidenetzen, Flatterbändern und Zubehör für Elektrozäune können die Halter ihre Tiere nach einem Wolfsübergriff schnell mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen sichern. Die Ausstattung ist Teil des durch die Europäische Union finanzierten Projektes „Wolf Sachsen-Anhalt“. Der WWF will betroffenen Landwirten mit dem Notfallset helfen, weitere Verluste in den Nächten nach einem Übergriff zu vermeiden.
Nur durch einen effizienten Herdenschutz lassen sich Konflikte mit Wölfen langfristig vermeiden. Geeignete Schutzmaßnahmen sind zudem notwendig, um im Fall, dass tatsächlich ein Wolf ein Tier reißt eine Entschädigung bekommen zu können. „Wenn ein Wolf einmal eine Schwach-stelle im Zaun gefunden hat, besteht die Gefahr, dass es zu einem erneuten Übergriff kommt, sagt Yvette Krummheuer, Leiterin des WWF-Wolfprojekts in Sachsen-Anhalt. Um dies zu vermeiden, unterstütze man die Tierhalter.
Das Zaunmaterial der Notfallsets, konnte bereits eingesetzt werden. Aktuell wurde einem Schäfereibetrieb nahe Zerbst, im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, nach einem Übergriff auf seine Herde geholfen, seine Zäunung wolfssicher aufzurüsten. Es wurde mit Hilfe eines hauptamtlichen Mitarbeiters, sowie zwei im Bundesfreiwilligendienst tätigen Mitarbeitern des NABU zusätzliches Flatterband sowie ein so genannter Lappzaun angebracht.
Die Notfallsets sind an drei Standorten in Sachsen-Anhalt gelagert:
- Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Iden, Landkreis Stendal, Iden
- NABU Ortsgruppe Barleben, Landkreis Börde, Wolmirstedt
- Naturpark-Verein Dübener Heide e.V., Regionale Wirbeltierarten – Kontaktstelle, Landkreis Wittenberg, Tornau
Betroffene können sich für weitere Informationen an die Landesreferenzstelle Wolfsschutz oder das WWF-Projektbüro Wolf wenden, um den geeigneten Einsatz der Notfallmaterialien zu besprechen.