Sinnloser Strandfriedhof
WWF: Massensterben der Meeresschildkröten wäre vermeidbar
Hamburg - Etwa 800 tote Meeresschildkröten wurden an einem indischen Strand der Region Andrah Pradesh gefunden. Sie sind als Beifang in Fischernetzen erstickt, vor der Küste werden tropische Shrimps mit Schleppnetzen gefischt. „Das sinnlose Massensterben der bedrohten Tiere ist leider kein Einzelfall, obwohl es längst Netze mit einem Notausgang für Schildkröten gibt“, sagt Lioba Schwarzer vom WWF. Spezielle Vorrichtungen für Fischernetze, sogenannte „Turtle-Excluder-Devices“, sorgen dafür, dass die Schildkröten dem Erstickungstod entkommen können, während der Großteil der Fische im Netz bleibt. WWF fordert den Einsatz der beifangarmen Netze zur Pflicht zu machen, insbesondere in sensiblen Regionen, zu denen die indische Küste zählt. Sie ist einer von weltweit drei Orten, an denen überhaupt massenhaften Eiablage der bedrohten Olive-Ridley-Meeresschildkröten stattfinden, und gleichzeitig die größte Nistregion. „Jedes Jahr treffen sich hier Zehntausende Schildkröten zur Paarung in den nahrungsreichen Küstengewässern. Wenn die Trawler die vorgeschriebenen acht Kilometer Sicherheitsabstand zur Küste nicht einhalten, verfangen sich massenhaft Schildkröten in den Netzen und ertrinken“, so Schwarzer.
Beifang ist weltweit zu einer immer größeren Bedrohung für Meeresschildkröten geworden, die auf ihren Wanderungen durch die Ozeane tausende von Kilometern zurücklegen. Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit jährlich mehr als 250.000 Meeresschildkröten ungewollt in den Netzen der Fangflotten landen und verenden. Alle sieben Arten von Meeresschildkröten sind in ihrem Bestand bedroht.