Neue Hoffnung für Sumatra-Nashorn
WWF findet Spuren bislang unbekannter Population auf Borneo
Berlin - Neue Hoffnung für einen der bedrohtesten Großsäuger der Welt: Im Osten Borneos hat der WWF Hinweise auf eine bislang unbekannte Population Sumatra-Nashörner entdeckt. Im indonesischen Teil der Insel fanden die Naturschützer mehrere Abdrücke von Nashorn-Hufen sowie Schlammlöcher, in denen sich die Tiere offenbar gesuhlt hatten. Ebenfalls entdeckt wurden Markierungen an Baumstämme, wie sie typischerweise entstehen, wenn Nashörner sich an ihnen reiben. Bislang galten Sumatra-Nashörner in diesem Teil Borneos als ausgestorben. „Das gibt uns Rückenwind für unsere Schutzbemühungen auf Borneo“, freut sich WWF-Sprecher Jörn Ehlers über die Entdeckungen. „Hauptbedrohungen für die scheuen Waldbewohner bleiben die Abholzung des Regenwaldes und die Wilderei.“
Vermutlich weniger als 275 Sumatra-Nashörner leben heute noch in freier Wildbahn. Damit gehören sie zu den seltensten Großsäugern der Welt. Einst war die Art von Nordostindien über Indochina bis auf die Malaiische Halbinsel und die Großen Sundainseln verbreitet. Heute ist ihr Lebensraum auf wenige kleine, isolierte Gebiete auf Borneo, Sumatra und der Malaiischen Halbinsel beschränkt. Neben dem Lebensraumverlust wurde den Sumatra-Nashörnern vor allem die Jagd auf ihr Horn zum Verhängnis. In der traditionellen asiatischen Medizin spielt Nashorn eine wichtige Rolle und der Wert der Hornsubstanz übertrifft sogar den von Gold. Mit einer Schulterhöhe von 110 bis 130 Zentimetern und einem Gewicht von 500 bis 800 Kilogramm ist das Sumatra-Nashorn die kleinste der weltweit fünf Nashornarten.