70. Geburtstag: WWF benennt Pflanze nach ehemaligem Präsidenten Michael Otto
Hamburg, Berlin - Mit einem Blumengruß der besonderen Art ehrt der WWF seinen ehemaligen Stiftungsratsvorsitzenden. Zu dessen 70. Geburtstag benennt die Umweltstiftung eine erst kürzlich entdeckte Blume aus der Gruppe der Habichtskräuter nach Michael Otto.
Die Pflanze, deren Blüten gelb wie Habichtsaugen strahlen, trägt künftig den wissenschaftlichen Namen Pilosella ottonis, zu Deutsch Otto-Habichtskraut. Entdeckt wurde die neue Blume vom Präsidenten des WWF Deutschland, Detlev Drenckhahn. Er fand die Pflanze auf Wiesen im Spessart und lieferte die wissenschaftliche Beschreibung, eine Voraussetzung für die offizielle Anerkennung einer Neuentdeckung und Bedingung für die Namensgebung von neuen Tier- und Pflanzenarten. Es handelt sich um eine endemische Art, das heißt, das neue Habichtskraut kommt offenbar nur auf Magerwiesen im Spessart in der Gegend um Lohr vor. Typisch für die Pflanze sind lange rankenartige Ausläufer, die bis zu 50 Zentimeter lang werden können und Wurzeln treiben. Dadurch kann sich das Gewächs nicht nur durch Samen, sondern auch durch Ableger vermehren.
"Habichtskräuter brauchen sehr spezielle ökologische Voraussetzungen", erläutert Detlev Drenckhahn. "Im Spessart können sie gedeihen, weil die Pflege der Wiesen durch Pflegeprämien an die Landwirte gefördert wird, die nur zu bestimmten Zeiträumen zur Sense greifen dürfen. Die begrenzten Mähzeiten sichern das Überleben der Magerwiesen und damit auch das Otto-Habichtskraut."
Mit der Namensgebung würdigt der WWF zum 70. Geburtstag des Unternehmers die Verdienste Michael Ottos für den Schutz der Natur. Er stand von 1994 bis 2012 als ehrenamtlicher Stiftungsratsvorsitzender an der Spitze des WWF Deutschland und ist jetzt dessen Ehren-vorsitzender. Die Naturschutzorganisation im Zeichen des Pandas feiert in diesem Jahr selbst ebenfalls einen runden Geburtstag. In Deutschland wurde sie vor 50 Jahren ins Leben gerufen.