Showdown in Hyderabad: Finanzierung wird bis 2015 verdoppelt

EU und Entwicklungsländer einig bei der Finanzierung der Biodiversität / WWF lobt CBD-Abschluss

© Brent Stirton / Getty Images / WWF
© Brent Stirton / Getty Images / WWF

Nach Informationen der Umweltschutzorganisation WWF war es ein zähes Ringen um die Finanzierung des Masterplans zum Schutz der Biologischen Vielfalt war am Abschlusstag der UN-Konferenz CBD in Hyderabad. „Nachdem die Verhandlungen langwierig um verschiedene Finanzierungsoptionen kreisten, wurde schließlich in einer langen Nachtsitzung ein passabler Kompromiss gefunden“, lobt Günter Mitlacher das Resultat, der für den WWF Deutschland vor Ort in Hyderabad ist.

 

Das Ergebnis zur Finanzierung des Masterplans des Übereinkommens über die biologische Vielfalt CBD ist ein guter Fortschritt angesichts der schwierigen Finanzsituation vieler EU-Länder und anderer Industriestaaten wie der Schweiz, Canada und Japan. Demnach sollen die Finanzflüsse von „Nord nach Süd“ bis 2015 verdoppelt werden, und danach bis 2020 stabil bleiben. Dies bedeutet zunächst eine effektive Steigerung von rund 5 Milliarden US-Dollar an öffentlichen Geldern über fünf Jahre verteilt. Im Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2010 wurden über die bilaterale und multilaterale Entwicklungshilfe bereits rund 5 Milliarden US-Dollar für neue Nationalparks, Waldschutzgebiete und nachhaltige Landnutzungsprojekte ausgegeben, die vielfach auch dem Klimaschutz dienen. „Mit dem zusätzlichen Geld kann die chronische Unterfinanzierung ein gutes Stück gemildert werden. Nach WWF-Berechnungen müssten jedoch mindestens 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr in den Ökosystemschutz investiert werden,“ stellt Günter Mitlacher fest.

 

Ausdrücklich begrüßt der WWF das Verhandlungsergebnis zum Meeresschutz. Demnach wurden die von Wissenschaftlern  bisher in der Karibik und dem westlichen Atlantik sowie dem südwestlichen Pazifik beschriebenen  48 ökologisch bedeutsamen Meeresgebiete von den Vertragsstaaten akzeptiert. Informationen zu diesen Gebieten werden über eine Datenbank der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nun soll die UN-Vollversammlung aufgefordert werden, entsprechende Schutzmaßnahmen für die betreffenden Regionen, viele davon liegen in internationalen Gewässern, zu ergreifen.

 

Die Rolle der Global Environment Facility (GEF)

Die Global Environment Facility (GEF) ist der Finanzierungsmechanismus der Biodiversitätskonvention und spielt eine besondere Rolle in der Finanzierung der Ziele der Biodiversitätskonvention. Erstmalig wurde von einem Expertenteam, an dem auch WWF-Vertreter teilnahm, der Finanzierungsbedarf errechnet, der notwendig ist, um im Zeitraum 2014-2018 die Erfüllung der Aichi Ziele wesentlich zu unterstützen. Die vorgelegten Szenarien gehen von mindestens fünf Milliarden US-Dollar bis maximal 29 Milliarden US-Dollar aus. Die Entwicklungsländer wollen, dass die Industrienationen mindestens fünf Milliarden US-Dollar bereitstellt, was bei den Geberländern, u.a. der EU, Canada, Japan und der Schweiz auf heftigen Widerstand stieß. Sie wollen keine Zahlen in den Vorgaben an die Geberländer sehen und die Diskussion um die Finanzierung den entsprechenden Geber-Ländern überlassen. Man einigte sich schließlich darauf, den Expertenbericht zur intensiven Beratung an die GEF weiterzuleiten. Deutschland ist neben den USA und Japan das drittgrößte Gerberland in der GEF.

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WWF Presse-Team