WWF fordert Meeresnationalparks

WWF: Aktuelle Bestimmungen lassen deutsche Meeresgebiete schutzlos / Nationalparks können biologische Vielfalt bewahren helfen

Meeresschutzgebiete: die beste Möglichkeit, um die biologische Vielfalt in den deutschen Meeren zu erhalten © Hans-Ulrich Rösner / WWF
Meeresschutzgebiete: die beste Möglichkeit, um die biologische Vielfalt in den deutschen Meeren zu erhalten © Hans-Ulrich Rösner / WWF

Stralsund - Der WWF fordert die Einrichtung von Nationalparks in Nord- und Ostsee. Das gab die Umweltschutzorganisation anlässlich der Internationalen Konferenz zum Meeresschutz bekannt, die heute in Stralsund beginnt. Die jetzigen Bestimmungen sind nach Ansicht des WWF vollkommen unzureichend. Zwar seien mehr als 30 Prozent der deutschen Meeresfläche als Schutzgebiete deklariert, tatsächlich bestehe dieser Schutz jedoch nur auf dem Papier.

„Die aktuellen Naturschutzflächen im Meer verdienen ihren Namen nicht. Es sind Schutzgebiete ohne Schutzbestimmungen, die ausgebeutet werden wie vor deren Einrichtung“, warnt WWF-Meeresexperte Jochen Lamp. „Die Politik muss endlich konkrete Maßnahmen vorlegen, mit denen diese biologisch wertvollen Areale bewahrt werden können.“

Als Lösung schlägt der WWF die Einrichtung von Nationalparks vor. Für diese Gebiete gebe es international gültige und anerkannte Kriterien seitens der Weltnaturschutzunion IUCN, die nutzungsfreie Bereiche und klare Anforderungen an Management und Verwaltung vorschreibe. Nach Ansicht des WWF ist dies die beste Möglichkeit, um die noch vorhandene biologische Vielfalt in den deutschen Meeren zu erhalten. Einige wichtige Teile der deutschen Nord- und Ostseegebiete würden noch eine so große Natürlichkeit aufweisen, dass sie den höchsten Schutzstatus für großräumige Naturschutzflächen verdienten, die die Welt zu bieten hat.

„Wenn Bund und Länder es wirklich ernst meinen mit dem Meeresnaturschutz, sollten sie den Vorschlag zügig aufgreifen. Der WWF ist gern bereit, die Behörden dabei zu unterstützen“, so WWF-Experte Lamp.

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