Ölteppich im Ostchinesischen Meer
WWF Kommentar zum gesunkenen Öltanker „Sanchi“
Nachdem der seit Tagen brennende iranische Öltanker „Sanchi“ am Sonntag im Ostchinesischen Meer gesunken ist, breitet sich ein großer Ölteppich aus. Das Schiff hatte 136.000 Tonnen Ölkondensat geladen und 1000 Tonnen besonders giftiges Schweröl als Treibstoff an Bord. Stephan Lutter, Meeresschutzexperte des WWF Deutschland kommentiert die möglichen ökologischen Folgen des Unglücks:
„Vor unseren Augen entfaltet sich eine Umweltkatastrophe. Das Kondensat, das aus dem gesunkenen Tanker austritt, ist giftig für Meeressäuger, Fische, Schildkröten und Seevögel. Der Tanker ist an der Schwelle zwischen Gelbem und Ostchinesischem Meer gesunken. Die Meeresströmungen in der Region sind komplex, deshalb ist kaum vorherzusagen, wohin der giftige Ölteppich driften wird. Das Gelbe Meer gehört zu den produktivsten marinen Ökosystemen, es hat reiche Fischgründe und ist eine wichtige Drehscheibe für Zugvögel. Auch Seekühe, Schweinswale und Meeresschildkröten sind hier heimisch. Weil es sich wie bei der Nordsee um ein Flachmeer mit Wattgebieten handelt, ist das Gelbe Meer durch den giftigen Ölfilm besonders verwundbar.
Es beginnt nun ein Wettlauf mit der Zeit. WWF fordert, alle verfügbare Ausrüstung einzusetzen, um das auslaufende Öl möglichst einzudämmen und den Schaden für die Meereslebewesen zu begrenzen. Das Unglück führt uns drastisch vor Augen, welche Risiken mit fossilen Brennstoffen verbunden sind “.