Es liegt in der Verantwortung eines jeden Unternehmens, einen messbaren und fairen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen zu leisten. Viele Unternehmen kommen dieser Verantwortung bereits heute nach und setzen sich im Rahmen ihrer Klimastrategie wissenschaftsbasierte Klimaziele. Damit richten sie ihren Dekarbonisierungspfad an dem aus, was aus wissenschaftlicher Sicht erforderlich ist, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen – statt einem unzureichenden „Best-in-Class“-Anspruch im Wettbewerbsumfeld zu folgen.

Aus aktuellem Anlass: WWF zur Scope 3-„Entscheidung“ der SBTi

Eine Ausweitung der Anrechenbarkeit von CO2-Zertifikaten, so genannten Offsets, auf die eigene Treibhausgasbilanz würde die Dekarbonisierung in der Wertschöpfungskette aushebeln und den Grundprinzipien wissenschaftsbasierter Klimaziele entgegenstehen. Offsets dürfen kein Ersatz für eine konsequente Emissionsreduktion sein.

Zu unserem Pressestatement

Unternehmen profitieren von wissenschaftsbasierten Klimazielen

Wissenschaftsbasierte Klimaziele sind die Eckpfeiler wirksamer Klimastrategien. Sie helfen, die richtige Ambition zu setzen, indem sie Antworten auf zentrale Fragen geben: Was ist nach den Erkenntnissen der Wissenschaft nötig, um das Unternehmen in eine klimaneutrale Zukunft zu lenken?  In welchen Bereichen müssen die ausgestoßenen Treibhausgase (THG) wie schnell sinken? Ergänzt durch robuste Transformationspläne sind sie die Voraussetzung für die sukzessive Dekarbonisierung von Unternehmen.

Damit sind wissenschaftsbasierte Klimaziele weit mehr als eine Investition in die Reputation eines Unternehmens. Sie verbessern das Risikomanagement, setzen Impulse für Innovationen, erleichtern den Zugang zu Kapitalmärkten und bereiten Unternehmen auf künftige regulatorische Anforderungen vor, allen voran die EU-Lieferketten-Richtlinie (CSDDD) oder die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD).

SBTi als De-Facto-Standard für wissenschaftsbasierte Klimaziele

In einer Vielzahl an Ansätzen und Initiativen hat sich die Science Based Targets-Initiative (SBTi) als wichtige Orientierungshilfe für Unternehmen etabliert. Gegründet wurde sie im Jahr 2015 im Rahmen einer Partnerschaft des Carbon Disclosure Project (CDP), Global Compact der Vereinten Nationen, World Resources Institute (WRI) und WWF. Heute tritt sie als eigenständige Organisation auf. 

Die SBTi zielt darauf ab, wissenschaftsbasierte Ziele für die Senkung von THG-Emissionen zu einem Standard der Geschäftspraxis zu machen und ein gemeinsames Rahmenwerk für effektive Klimaschutzmaßnahmen von Unternehmen zu definieren. Sie übersetzt aktuelle klimawissenschaftliche Erkenntnisse in glaubwürdige mittel- und langfristige Dekarbonisierungspfade und setzt dabei den Fokus auf die konsequente, weitreichende und messbare Emissionsreduktion. Mit ihrem wissenschaftlichen Anspruch hilft sie dabei, die klaffende Ambitionslücke zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C zu schließen.

Die Nachfrage ist in den letzten Jahren exponentiell gestiegen. Bis Anfang 2024 verpflichteten sich mehr als 8.000 Unternehmen und Finanzinstitute, die zusammen rund ein Drittel der globalen Marktkapitalisierung ausmachen, zur Definition von Klimazielen nach den SBTi-Anforderungen – davon sind 52 % in Europa ansässig. Über 5.000 dieser Unternehmen und Finanzinstitute haben ihre Emissionsreduktionsziele bereits von der SBTi validieren lassen. Die SBTi hat sich damit zum De-Facto-Standard für unternehmerische Klimaziele entwickelt.

Net-Zero-Standard vereint Kernelemente wissenschaftsbasierter Klimaziele

Der Corporate-Net-Zero-Standard der SBTi umfasst die bestehenden methodischen Leitlinien, Kriterien und Empfehlungen für das Setzen von wissenschaftsbasierten Klimazielen. Das sind die Kernelemente:

  1. Definition von kurzfristigen THG-Reduktionszielen (Zieljahr innerhalb von 5-10 Jahren) sowie langfristigen THG-Reduktionszielen (Zieljahr bis spätestens 2050), so genannten Net-Zero-Zielen, für die gesamte Wertschöpfungskette (Scope 1-3): Diese Ziele orientieren sich an wissenschaftsbasierten Reduktionspfaden, sind der Kern einer umfassenden Emissionsreduktion und Markttransformation und haben daher oberste Priorität.  
  2. Zusätzliche Klimafinanzierung jenseits der Wertschöpfungskette: Den größten finanziellen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten Unternehmen, indem sie alle auf dem Weg zu Net-Zero weiterhin anfallenden THG-Emissionen (Scope 1-3) mit einem angemessenen CO2-Preis belegen und dieses Budget in Projekte investieren, die einen maximalen Nutzen für das Klima, die Natur und den Menschen haben. Die getätigten Investitionen und ihre Effekte sind nicht auf die unternehmenseigenen Reduktionsziele anrechenbar. Vielmehr tragen sie dazu bei, bestehende Finanzierungslücken zu schließen und die globalen THG-Emissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken.
  3. Neutralisierung eines kleinen Prozentsatzes von unvermeidbaren Restemissionen: Das Net-Zero-Ziel eines Unternehmens gilt erst dann als erfüllt, wenn das langfristige Reduktionsziel erreicht und alle unvermeidbaren Restemissionen neutralisiert wurden. Das für diesen Zweck zulässige Offsetting ist in einen ganzheitlichen und wissenschaftsbasierten Reduktionspfad einzubetten und bedarf einer erhöhten Nachweispflicht. 

Wissenschaftsbasierte Klimaziele mit dem WWF

Der WWF unterstützt Unternehmen darin, ihre Klimaziele mit Blick auf neueste klimawissenschaftliche Erkenntnisse überprüfen zu lassen, technische Expertise aufzubauen und die Vorteile wissenschaftlicher Klimazielsetzung zu kommunizieren.

Darüber hinaus beraten wir unsere Partnerunternehmen bei der Entwicklung und Validierung SBTi-kompatibler Klimaziele. Als Eckpfeiler glaubhafter und wirksamer Klimastrategien sind wissenschaftsbasierte Klimaziele mittlerweile Standard unserer bilateralen Transformationsarbeit und Einstieg in und Voraussetzung für eine weitere Zusammenarbeit mit dem WWF.

Kontakt

Sprechen Sie uns an, wenn Sie sich für unsere Arbeit interessieren und wir Sie bei der klimafreundlichen Transformation Ihres Unternehmens begleiten dürfen.

Dr. Sebastian Öttl

Lead Sustainable Business & Climate

Benjamin Kottmeyer

Project Manager Sustainable Business & Climate

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